«Ein intensiver Job, der sicher sehr interessant und lehrreich ist. Dazu die Gelegenheit, ein grosses Netzwerk in der landwirtschaftlichen Schweiz aufzubauen.» So beschreibt Wendel Loretz, Präsident des Bauernverbands Uri, die ausgeschriebene Stelle als Geschäftsführer/in.

110 Stellenprozente

Weil der bisherige Geschäftsführer Raphael Bissig beruflich neue Wege einschlägt, sind aktuell drei Verbände auf der Suche nach einer leitenden Person. Die Geschäftsstelle ist in Buochs NW angesiedelt, bei der dortigen Agrotreuhand. Drei kantonale Bauernverbände, die so zusammenarbeiten – das ist schweizweit einzigartig, bewährt sich ­jedoch schon seit über einem Jahrzehnt. «Für die einzelnen Verbände war es fast unmöglich, Geschäftsführer mit so kleinen Pensen zu finden», begründet Wendel Loretz diese Kooperation. Aktuell umfasst die Geschäftsstelle 110 Stellenprozente, verteilt auf drei Mitarbeiter, wovon die Leitung 60 Prozent einnimmt. Die Kosten werden von den drei Verbänden getragen, aufgeschlüsselt nach effektivem Aufwand.

Drei Verbände bleiben

Gar alle drei Verbände zu einem zusammenzuschliessen, hält Wendel Loretz momentan nicht für realistisch: «Vor allem an der Basis wäre die Zeit noch nicht reif dafür. Die kantonalen Strukturen und Anliegen sind doch zu verschieden.»

«Ein intensiver und sehr lehrreicher Job.»

Wendel Loretz, Präsident Bauernverband Uri

Eines der drängendsten Themen in Uri ist die Grossraubtierproblematik. Weiter erwähnt Loretz die aktuelle Vernehmlassung des Wander- und Bikeweggesetzes, wo wichtige Haftungs- und Entschädigungsfragen zu klären sind sowie den Landverbrauch aufgrund von Bauprojekten oder Zonenplänen. «Wir haben uns den Kulturlandschutz auf die Fahne geschrieben», betont auch der Präsident des Obwaldner Bauernverbands, Simon Niederberger, – etwa bei Richtplanänderungen oder Hochwasser- und Revitalisierungsprojekten. Weiter nennt er die Hirschproblematik vor allem im Raum Giswil, wo Entschädigungen für betroffene Landwirte eingefordert werden. Nidwalden hingegen unterhält viele Leistungsvereinbarungen mit dem Kanton, wie Präsident Hansueli Keiser erklärt: für Weiterbildung und Beratung, bei der Vernetzung und Landschaftsqualität oder der Organisation des Schlachtviehmarktes. Auch die Bekämpfung der Borstenhirse beschäftigt die Nidwaldner Bauern nach wie vor.

Grosse Flexibilität

«Synergien nutzen» wird mehrfach als Vorteil der Zusammenarbeit genannt. Gleichzeitig ist die grosse Herausforderung, dass die Netzwerke zu Politik, Verwaltungen und Basis gleich dreifach aufgebaut und unterhalten werden müssen. Ausserdem ist die Anzahl Sitzungen mit allen Vorständen und Kommissionen entsprechend hoch. Dem gegenüber steht eine grosse zeitliche und örtliche Flexibilität der Arbeitszeitgestaltung. «Dass die Sitzungspräsenz auf drei Geschäftsstellenmitarbeiter aufgeteilt wurde, ist schon eine grosse Erleichterung», meint Hansueli Keiser. Weitere Verbesserungen sind geplant, indem Sitzungen vermehrt tagsüber stattfinden sollen.

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