Besonders für die Krautfäule bei den Kartoffeln war diese Woche das Wetter optimal. Die ersten Befallsherde wurden um den 20. Mai in der Ostschweiz gemeldet und anfang dieser Woche ein Fall im Aargau. Den ganzen Mai hindurch fielen Niederschläge, so dass seither permanent eine hohe Bodenfeuchte vorhanden und das Infektionsrisiko entsprechend hoch ist.

Steigendes Risiko

Das Risiko steigt weiter mit lokalen Gewittern und Temperaturen um 25°C, welche für die direkte Keimung der Sporangien ideal sind. Jeder Befall oder Befallsverdacht ist der kantonalen Pflanzenschutzstelle oder direkt PhytoPre (tomke.musa(at)agroscope.admin.ch) zu melden. Vor den nächsten Niederschlägen sollten die Bestände unbedingt geschützt werden. Behandlungen vor Niederschlägen können mit einem Kontakt-fungizid durchgeführt werden. Nach Niederschlägen und in ungenügend geschützten Beständen empfiehlt sich der Einsatz eines teilsystemischen Mittels. Nach Blühbeginn sollten keine systemischen Fungizide mehr eingesetzt werden, da die Gefahr der Bildung resistenter Pilzstämme besonders gross ist, und die Stauden nicht mehr stark wachsen. Neben der angepassten Fungizidwahl ist besonders auf die Applikationstechnik zu achten. Die Wassermenge ist der Staudengrösse beziehungsweise Blattmasse anzupassen. Ab Bestandesschluss sind 300 bis 500 l/ha notwendig, damit auch

in unteren Blattetagen und am Stängel eine genügende Benetzung erreicht werden kann. Eine gute Benetzung oder Bedeckung ist besonders bei Fungiziden wichtig, welche einen Kontaktwirkstoff in der Mischung enthalten. Mit wenigen Ausnahmen ist dies auch bei den teilsystemischen und systemischen Mitteln der Fall. Bei der Tropfengrösse muss ein guter Kompromiss gefunden werden. Grobe Tropfen durchdringen das Blätterdach besser, während feinere Tropfen eine bessere Bedeckung ermöglichen. Nach einer Behandlung sollte es mindestens zwei bis drei Stunden nicht regnen.

Eiweisserbsen kontrollieren

Je nach Saatzeitpunkt beginnen die Sommererbsen zu blühen. Bis Ende der Blüte sind Eiweisserbsen empfindlich auf Blattlausbefall. Für einen wirtschaftlichen Insektizideinsatz muss folgende Schadenschwelle bei einer Auszählung von 10×5 Pflanzen pro Parzelle erreicht sein: mehr als 80% der Pflanzen mit Blattlauskolonien. Eine allfällige Bekämpfung ist mit 150 g/ha Pirimor durchzuführen. Vor allem im westlichen Mittelland und in der Nähe der letztjährigen Erbsenfelder ist ausserdem mit dem Erbsenwickler zu rechnen. Im vergangenen Jahr verursachte der Erbsenwickler im westlichen Mittelland vermehrt Schäden.

Der Einflug dieses Falters beginnt ab der Blüte der Eiweisserbsen. Die Pheromonfallen sollten spätestens jetzt in den Feldern gestellt sein. Mit diesen Fallen kann der Einflug des Schädlings überwacht und danach über eine Bekämpfung mit Sonderbewilligung entschieden werden. Die Schadschwelle liegt bei 100 Faltern/Falle. Nach dem Einflug legt der Erbsenwickler seine Eier auf junge Hülsen. Die schlüpfenden Larven bohren sich in die Erbsen ein, fressen und entwickeln sich weiter bis zum Käferstadium. Der Larvenfrass im Innern der Hülsen an den Samen vermindert den Ertrag. Auch in den Sonnenblumen trifft man auf Blattläuse. Diese machen im Moment geringen Schaden, heikel wird es erst im Stadium 51 (Knospenbildung). Die Schadschwelle, welche für den Einsatz von Pirimor erreicht werden muss, ist erreicht, wenn 50% der älteren Blätter gekräuselt sind. Dafür werden im Stadium 51 10×5 Pflanzen ausgezählt.

Die Rüben sind durchschnittlich im 8-Blatt-Stadium. Während diesem Stadium haben die Rüben den höchsten Borbedarf. Bor wird in der Pflanze nicht verlagert, ein Mangel zeigt sich an den jüngsten Blättern, welche schwarz werden und absterben. Ab Reihenschluss empfiehlt sich deshalb eine Spritzung mit 5 kg Solubor, oder 3 l flüssigem Bor (Microbor, Maneltrabor, Bortrac) pro Hektar mit mindestens 300 Liter Wasser.