Auch was unter der Erde lebt, soll nicht vergessen gehen. Das ist einer der Gründe für die Wahl und Bekanntgabe eines Höhlentier des Jahres. Für 2021 trägt der Höhlen-Raubkäfer diesen Titel. Zusätzlich ist 2021 das internationale Jahr für Höhlen und Karst, wie die Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung (SGH) informiert.
Ganzjährig beobachtbar
Der Höhlen-Raubkäfer wird bis zu 11 Millimeter lang, hat schwarz-glänzende, leicht punktierte Flügeldecken und etwas hellere Beine und Fühler. Wie der Name es sagt, lebt die Art räuberisch und frisst verschiedene Wirbellose (Insektenlarven, Fluginsekten, Springschwänze), die sie in Totholz oder Dung erbeutet. Auch Pilzgeflecht dient dem Höhlen-Raubkäfer als Nahrung.
Die schwarzen Sechskäfer gelten als besonders kältetolerant und können das ganze Jahr über in unterirdischen Lebensräumen wie Höhlen, Kellern oder Stollen beobachtet werden.
Andernorts eine eingeschleppte Art
Während Höhlen-Raubkäfer in Europa, Asien und Nordafrika zur einheimischen Käferwelt gehören, sind sie in Nord- und Südamerika sowie Australien fremd. In diese Gebiete wurde die Art durch den Menschen eingeschleppt.
Speläologie ist wichtig
Die Höhlenforschung oder Speläologie schafft Erkenntnisse darüber, welche Arten in unterirdischen Lebensräumen anzutreffen sind. Die Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung erklärt, es bestehe auf diesem Feld Handlungsbedarf: Nur wenn Höhlen nach ihrer Entdeckung durch Fachleute unter anderem auf ihre biologische Vielfalt hin untersucht werden, könne man standortangepasste Massnahmen zu deren Erhalt finden. Dabei sei es nicht ausreichend, sich ausschliesslich an Fledermaus-Vorkommen zu orientieren.
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