Bei einer digitalen Sondersitzung erörterten die Landwirtschaftsminister und -ministerinnen der G20-Staaten die Corona-Krise und deren Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit und die weltweite Ernährung. Auch Bundesrat Guy Parmelin (SVP) war eingeladen und vertrat die Schweizer Landwirtschaft, wie es in einer Medienmitteilung des Bundesrates heisst.
Exportbeschränkungen treffen importabhängige Länder
Parmelin sprach sich gegen Beschränkungen auf den Export aus, denn damit würden besonders importabhängige und einkommensschwache Länder stark geschädigt, so der Bundesrat. Wichtig sei die internationale Zusammenarbeit, um Nachhaltigkeit und Resilienz der Agrar- und Ernährungssysteme zu verbessern.
Ein Dank an Landwirtinnen und Landwirte
Laut Mitteilung sprach der Schweizer Agrarminister auch die Wichtigkeit der Mobilität von Saisonarbeitskräften an. Ob und wie sich die ausländischen Vertreterinnen und Vertreter dazu äusserten, wurde nicht mitgeteilt. Zum Schluss dankte Parmelin Landwirtinnen und Landwirten sowie bei allen in der Land- und Ernährungswirtschaft sowie im Vertrieb tätigen Personen.
G20 verpflichten sich zur Zusammenarbeit
Man habe sich verpflichtet, innerhalb der G20-Mitgliedstaaten eng zusammenzuarbeiten. So sollen konkrete Massnahmen zur Sicherung der Ernährungssicherheit und der weltweiten Ernährung in Krisenzeiten getroffen werden:
- Transport von Nahrungsmitteln über die Grenzen hinweg aufrechterhalten
- Den Informationsaustausch über die Produktion essentieller Agrarprodukte und deren Bestände fördern
- Verlust und Verschwendung von Lebensmitteln (Food Waste) vermeiden
- Aufsichts- und Kontrollmechanismen im Zusammenhang mit Tierseuchen verbessern
- Nachhaltigkeit und Resilienz der der Ernährungssysteme weltweit stärken
Auf nationaler Ebene:
- Zugang zu Nahrung für alle
- Unterstützung für Produzentinnen und Produzenten (in ihrer Arbeit und der Sicherung ihrer Existenzgrundlage)
- Sicherheit und Mobilität der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte gewährleisten
Man anerkennen die Bedeutung der internationalen Organisationen, namentlich der FAO, die im Hinblick auf die Förderung von Investitionen, Innovationen und der notwendigen Reformen eine Rolle spielen müssen.
Wer gehört zu den G20?
Mitglied bei den G20 sind die Europäische Union und 19 Länder:
- Kanada
- USA
- Mexiko
- Brasilien
- Argentinien
- Vereinigtes Königreich (Grossbritannien)
- Frankreich
- Deutschland
- Italien
- Russland
- Türkei
- Indien
- Saudi-Aarabien
- Südafrika
- China
- Japan
- Republik Korea
- Indonesien
- Australien
In den G20-Saaten leben über die Hälfte aller Menschen auf der Welt und sie gelten als die wichtigsten Länder für die Weltwirtschaft.