China ist für die EU ein wichtiger Absatzmarkt. Und er macht den europäischen Milchproduzenten gerade Freude: der Absatz von Magermilchpulver stieg im Vergleich zum Vorjahr nämlich um 25 Prozent auf 58'000 Tonnen; der Vollmilchpulver-Absatz hat um ganze 31 Prozent zugenommen und betrug im Januar 2019 183'000 Tonnen. Mit der Nachfragesteigerung verbunden sind auch die Preise für Magermilch- und Vollmilchpulver leicht gestiegen (Magermilchpulver +1,1% bzw. 191 Euro/100 kg, Vollmilchpulver +0,6% bzw. 287 Euro/100 kg).

Die Schweizer Milchpulver-Ausfuhren lagen im Januar 2019 ebenfalls über dem Vorjahr. Die Exportstatistiken zeigen aber auch eine deutliche Zunahme 2018, derweil 2017 praktisch kein Milchpulver exportiert werden konnte. Im Verhältnis zu den europäischen Pulvermengen sind die Schweizer Exporte jedoch praktisch unbedeutend - im Januar wurden lediglich 103 Tonnen Milchpulver ausgeführt. 

 

Wie das US-Landwirtschaftsamt Anfang Januar geschrieben hat, sind der chinesische Milchmarkt und der Markt für Babynahrung in den letzten zehn Jahren "substanziell" gewachsen. Aufgrund des Melamin-Skandals 2008 haben vom Nachfragewachstum bisher vor allem ausländische Firmen profitiert.

Die chinesische Regierung selbst hat begonnen, die Kontrolle über die Milch-Wertschöpfungskette zu verbessern. So verlangt das Landwirtschaftsministerium, dass Milchverarbeiter ihre Milch immer von den gleichen Lieferanten beziehen – entweder zu Genossenschaften zusammengeschlossenen kleineren Milchproduzenten oder von Grossbauern. Wie Dairy Global schreibt, werden Kleinbauern aus dem Markt gedrängt, während die Milchproduktion insgesamt zunehmend ist.

hja