«Bis jetzt ist noch niemand nicht mehr rausgekommen», beruhigte Sandro Sozzi, einer der Organisatoren des Projekts. Zusammen mit dem Landwirt Andreas Benz hat Sozzi auch für diesen Sommer alle Vorbereitungen fürs Maislabyrinth getroffen. Die Idee sei nicht komplett neu, sagte Sozzi im Gespräch. In Amerika zum Beispiel seien Maislabyrinthe ziemlich verbreitet. Sozzi und Benz haben beide eigenen Kinder und haben sich schon immer ein solches Angebot für Familien gewünscht. «Jetzt hämmers halt selber gmacht», sagte Andreas Benz mit einem Schmunzeln. Dass das Labyrinth gut ankommt, zeigen die Besucherzahlen. Zirka 10000 Besucherinnen und Besucher haben sich letztes Jahr ins Maislabyrinth Wettingen gewagt. Im Vergleich zu einem Zoo-Eintritt sei das Maislabyrinth sehr kostengünstig. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt sieben Franken und für Kinder fünf Franken. Das Publikum sei sehr durchmischt, sowohl die städtische Bevölkerung wie auch Landwirte zieht es nach Wettingen. Auch ganze Schulklassen melden sich an. Letztes Jahr seien sogar Leute aus Madrid oder Berlin angereist. Vor allem sei das Labyrinth aber in der umliegenden Gegend gut verankert. 

Anleitung zur Verirrung

Ein Labyrinth will gut geplant sein. Sozzi und Benz zählen die Reihen und bilden die Reihen auf einer Excel-Tabelle mit «Hüsli» ab. Anschliessend zeichnen die beiden Landwirte das Labyrinth mitsamt allen Sackgassen in die Tabelle. Mit dieser Anleitung können Sozzi und Benz mit dem Motormäher einen Weg in den Mais schneiden. Die Breite des Motormähers bestimmt die Breite des Weges. Das heisst, der Weg ist zwei Reihen zu jeweils 75 cm breit. Breit genug, um das Labyrinth auch für Kinderwagen oder Rollstühle zugänglich zu machen. Die Ernterückstände lassen die Initianten des Projekts in den Gassen liegen. Die verrotten von selber und sorgen zudem für eine gute Unterlage, erklärte Benz. Zu hoch dürfe der Mais aber zum Zeitpunkt des Schneidens nicht sein, da dabei zu viele Ernterückstände entstünden, die man dann herausnehmen müsse.

Ganz ohne Arbeit geht es nicht

Das Labyrinth selber sei der kleinste Aufwand, meinte Sandro Sozzi. Die ganze Werbung, der Auftritt in den sozialen Medien das Errichten der Infrastruktur und das Betreiben der Bar sei mit viel mehr Arbeit verbunden. Insgesamt rechnen die Landwirte mit ein paar 100 Arbeitsstunden pro Jahr, aber es könnten auch mehr sein, äusserte Sozzi. Grosse Gewinne machen die Organisatoren nicht, im Moment betreiben sie das Maislabyrinth kostendeckend. Kosten entstehen vor allem durch den Ernteverlust, den Aufbau der Infrastruktur, das Mieten der Toiletten-Anlagen und die externen Personalkosten für den Barbetrieb. 

Ansprachen, Konzerte und Traktoren

Der Ideenreichtum der beiden Organisatoren ist aber noch lange nicht ausgeschöpft. Für den kommenden Sommer sind schon mehrere Events geplant, die dem Maislabyrinth Auftrieb verschaffen sollen. So kann man mit der Teilnahme an der Wildsaujagd durchs Labyrinth Tickets für das dort stattfindende Openair der Schwiizergoofe gewinnen. Auch werden am 20. Juli Traktoren der Marke John Deere zu besichtigen und Reden von Aargauer Politikern zu hören sein.