So sehr die Welt und unser Alltag immer digitaler werden, auf einen regelmässig bedienten Briefkasten kann und will hierzulande niemand verzichten – egal, ob der auf einem Hügelzug im Emmental oder vor einem Betrieb in den Bergen steht. Im Verlauf des Jahres 2023 wird ein Bericht des Bundesrats dazu erwartet, wie die postalische Grundversicherung weiterentwickelt werden soll.

Was dazugehört, bestimmt die Politik

AboDienstleistungen«Wenn der Postmann nicht mehr klingelt»: Die Grundversorgung durch die Post steht zur DiskussionSonntag, 6. März 2022 «Eine gute postalische Grundversorgung ist für das wirtschaftliche Gedeihen und den Kommunikationsbedarf einer modernen Gesellschaft unerlässlich», ist man sich beim Bund bewusst. Was zu dieser Grundversorgung gehöre, sei eine politische Frage und wird im Postgesetz festgelegt. Heute umfasst sie die Zustellung von Briefen und Paketen sowie Dienstleistungen der PostFinance AG. Zentral für die angestrebte flächendeckende Verfügbarkeit sind regionale Postfilialen, deren Umwandlung in gewissen Gemeinden teils heftige Reaktionen ausgelöst hat, wie die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) feststellt.

12 Beiträge zur Diskussion

Die SAB hat eine Zusammenstellung von Standpunkten zur postalischen Grundversorgung publiziert, um einen Diskussionsbeitrag zum Thema zu leisten. Neben diesem «Weissbuch» mit 12 Beiträgen fasst die Arbeitsgemeinschaft ihre Sichtweise in einer Mitteilung zusammen.

Neue Leistungen aufbauen

GeneralversammlungDie SAB erinnert an die Wichtigkeit der Grundversorgung in den BerggebietenFreitag, 26. August 2022 Ein Abbau der postalischen Grundversorgung steht für die SAB nicht zur Diskussion, wird eingangs klargestellt. Stattdessen schlägt man Folgendes vor, wobei ein Schwerpunkt auf den Chancen durch die Digitalisierung liegt:

  • Bestehende Leistungen der Grundversorgung kundenorientiert und effizient weiterentwickeln.
  • Neue Leistungen aufbauen, z. B. E-Government, E-Voting und E-Health, am besten national einheitlich.
  • Gewisse neue digitale Leistungen als Service Public definieren, inklusive Klärung der Frage zum Datenzugang.
  • Kombination verschiedener Dienstleistungen in den Postfilialen, inklusive Beratungsangebot und Kontaktpunkten für den persönlichen Austausch.
  • Zugang zum Zahlungsverkehr beibehalten, denn Bargeld werde nicht so schnell verschwinden.
  • Gewinne des Postkonzerns für die Grundversorgung einsetzen, statt als Dividenden an den Bund ausschütten.

Analoge Angebote werden noch längere Zeit nachgefragt werden, ist sich die SAB sicher. Die physische Poststelle habe daher noch lange nicht ausgedient, sondern könne sich zum Multiservice-Zentrum mit Mehrwert für die Kundschaft weiterentwickeln.