Geplant ist unter anderem, den Wert, um den der Preis beim Wiederverkauf von Nahrungsmitteln über dem Einstand liegen muss, um zehn Prozent heraufzusetzen. Die Massnahme ist umstritten. Verbraucherschützer, aber auch die republikanische Senatsmehrheit sowie der kleinere Landwirtschaftsverband Coordination Rurale (CR) hatten vor Preissteigerungen gewarnt und bezweifeln den Nutzen für die Landwirte.

Unter dem Druck der anhaltenden Proteste der sogenannten „Gelbwesten“, die sich auch gegen steigende Lebenshaltungskosten richten, hatte die Regierung die Verabschiedung der Verordnungen daher zu Beginn der vergangenen Woche auf unbestimmte Zeit verschoben.

Französische Wirtschaft unter Druck

Immer deutlicher wird indes, wie hart die französische Wirtschaft von den Unruhen getroffen wird. Wie der Verband der Grossmärkte (Fmgf) berichtete, gingen die Umsätze um etwa 30 Prozent zurück. Zugleich sei die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln um gut ein Fünftel angestiegen. Bei den meisten Grossmärkten im Land sei die Handelsaktivität um mehr als die Hälfte zurückgegangen, beklagte der Verband.

In einigen Branchen werde dieser Verlust für die betroffenen Unternehmen nicht kurzfristig zu kompensieren sein. Die Proteste müssten gestoppt werden, bevor die Folgen irreversibel würden. Der Dachverband der Ernährungsindustrie (Ania) hat die Kosten der Blockaden für die Branche in der vergangenen Woche auf bis zu 13,5 Milliarden Euro veranschlagt.

AgE