Der Handlungsbedarf in der Pflanzenschutz- und Nährstoffproblematik sei erkannt worden und man gleise nun konkrete Umsetzungsschritte auf, fasst die Kleinbauern-Vereinigung (VKMB) in einer Mitteilung zusammen. Nur seien die Massnahmen einerseits zu wenig konsequent und die «Politik der kleinen Schritte» werde andererseits mehr administrativen Aufwand bringen. 

Gesamtbetriebliche Systeme fördern

Insbesondere jene Betriebe, die bereits viel für eine umwelt- und klimaschonende Landwirtschaft tun, müssten nach Meinung der VKMB von weiterem administrativem Aufwand befreit werden. Eine stärkere Förderung gesamtbetrieblicher Systeme wie Bio oder IP sowie eine Lenkungsabgabe auf  Pflanzenschutzmittel seien einfacher und effektiver und würden ausserdem schneller den Einsatz von Pflanzenschutzmittel reduzieren. 

Agrarpolitik sollte verständlich bleiben

Die vielen neuen Einzelprogramme, die der Bundesrat im Rahmen der parlamentarischen Initiative zu den Absenkpfaden vorschlägt, machen die Agrarpolitik komplizierter, heisst es weiter. Dabei «sollte die Agrarpolitik für Bauern und Bäuerinnen wie auch Konsumenten verständlich bleiben», wird VKMB-Präsident Kilian Baumann zitiert. Das sei leider je länger je weniger der Fall. 

Versprechen nun einlösen

Grundsätzlich sieht die VKMB das Massnahmenpaket als wichtigen ersten Schritt, der weder abgeschwächt noch verwässert werden dürfe. Sowohl Gegner als auch Befürworter der Pflanzenschutz-Initiativen seien sich darin einig gewesen, dass die Landwirtschaft ökologischer werden muss. Die meisten bäuerlichen Organisationen hätten die Massnahmen vor der Abstimmung als «strengstes Pestizdigesetz Europas» bezeichnet und sich im Grundsatz dazu bekannt. «Sie müssen nun ihr Versprechen einlösen», schliesst die VKMB.