Die Überbauung von Boden und der damit einhergehende Verlust von Produktionsflächen sind in der Landwirtschaft ein Dauerthema. Vor Kurzem hat der Kanton Zürich die jüngste Statistik zur Bodenversiegelung publiziert. 14 Prozent der Zürcher Kantonsfläche sind versiegelt. Das ist schweizweit der dritthöchste Wert. Mehr sind es nur in den Kantonen Basel-Stadt (46 Prozent) und Genf (20 Prozent). Als versiegelt bezeichnet man Boden, der miteiner luft- und wasserundurchlässigen Schicht, meist aus Asphalt oder Beton, bedeckt ist.
Zunahme hat sich verlangsamt
Seit den Achtzigerjahren ist das versiegelte Gebiet im KantonZürich unter dem Strich um 5800 ha gewachsen, heisst es im Bericht des Statistischen Amts. Die Versiegelung habe sich dank der inneren Verdichtung in den letzten Jahren verlangsamt. Der grösste Teil dieser Flächen befindet sich im Siedlungsraum innerhalb des kantonalen Richtplans. Das Überbauen von Kulturland sei seltener geworden, so der Kanton. Und doch sind es im Durchschnitt 175 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (LN), die jedes Jahr überbaut werden.
Ferdi Hodel, Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbands (ZBV), sagt dazu: «Es gilt hier abzuwägen, welcher Anteil der versiegelten Fläche im Siedlungsgebiet ist und welcher in der Landwirtschaftszone.» In der Tat werde auch die Landwirtschaft mit ihren teils grösser werdenden zonenkonformen Stall- und Ökonomiegebäuden einen Teil dazu beitragen. Der störende Teil dabei sind für Hodel aber die zonenfremden Bauten in der Landwirtschaftszone. [IMG 2]
Auch durch Revitalisierungen gehen Flächen verloren
Auf der anderen Seite steht die LN im Kanton Zürich aufgrund zahlreicher Revitalisierungsprojekte massiv unter Druck. Eines von vielen Beispielen ist das Projekt in Oerlingen im Zürcher Weinland, wo 10 ha bestehendes Kulturland in ein Riet überführt und der Produktion entzogen werden.
Hodel findet denn auch, dass grosse Projekte wie der Innovationspark auf dem Gelände des Flugplatzes Dübendorf oder der geplante Surf- und Erholungspark in Regensdorf zu hinterfragen sind. Die Landwirtschaft trage dem Kulturland Sorge.
«Unsere Betriebe sollen im Rahmen von zonenkonformen Bauten wachsen und sich weiterentwickeln können.»
Ferdi Hodel, Geschäftsführer ZBV

