AboVideoAlpwirtschaft«Die Wölfe sind vor der Hütte und in der Rinderherde»Sonntag, 13. August 2023 Die Jagdverordnung, die seit dem 1. Juli 2023 in Kraft ist, würde ein rascheres Eingreifen bei Wolfsangriffen auf Nutztiere oder gegen aggressive sowie zu wenig scheue Wölfe ermöglichen. Doch die Kantone nutzen diese Möglichkeiten nicht aus, kritisiert der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung. Die kantonalen Behörden in Politik und Verwaltung müsste handeln, so der Appell. Denn die rasche Ausbreitung des Wolfes setze verschiedene Regionen «unter maximalen Druck».

Neues Jagdgesetz noch dieses Jahr umsetzen

Auch den Bund nimmt der SBV in die Pflicht und fordert eine Umsetzung des neuen Jagdgesetzes per Verordnung bis zum 1. Dezember 2023. Parallel dazu müssten sich die Kantone darauf vorbereiten, die Wolfsregulierung an die Hand zu nehmen. Dafür sind nach Meinung des SBV zusätzliche Ressourcen über Jagdbewilligungen nötig: «Die Wildhüter allein werden nicht ausreichen, um die exponentiell wachsenden Wolfspopulationen wieder unter Kontrolle zu bringen und sie auf eine erträgliche Dichte zu reduzieren.»

Es braucht mehr Geld

Weiter bemerkt der SBV, dass für den Herdenschutz erhebliche finanzielle Mittel erforderlich sind. Da die für dieses Jahr bewilligten 4,7 Millionen Franken bereits weitgehend ausgeschöpft sind und bis Ende Jahr zusätzliche Gesuche über weitere knapp 3 Millionen Franken erwartet werden, sei ein Zusatzkredit des Parlaments wichtig. Man geht davon aus, dass der Mittelbedarf auch 2024 hoch sein wird – daher brauche es eine Anpassung im Budget 2024 des Bundes.

AboJagdgesetz und -verordnungWas gilt beim Wolf für den Alpsommer 2023?Dienstag, 20. Dezember 2022