Administrative Vereinfachungen und eine Erhöhung der Maximal-Pauschale bei Beiträgen für Investitionskredite in Sömmerungsgebieten um 20 Prozent bieten aus Sicht des Schweizerischen Alpwirtschaftliche Verband SAV neue Chancen. In einer Mitteilung führt der SAV aus, wie die Alpwirtschaft sich dank der neuen Regelungen besser weiterentwickeln kann.

Nachholbedarf bei der Infrastruktur

Gemäss SAV muss aus verschiedenen Gründen in die Infrastruktur im Sömmerungsgebiet investiert werden:

  • Es bestehe Nachholbedarf, da aus wirtschaftlichen Gründen in den Jahren vor der AP 2014 bis 2017 teilweise wenig Investitionen in diesem Bereich getätigt worden seien.
  • Die rechtlichen Ansprüche an Stallbauten und Unterkünfte für das Alpperson sind gestiegen.
  • Strengere Vorgaben für die Milchverarbeitung und die Administration steigern den Bedarf nach Wasser- und Stromversorgung. 

Neben der Erhöhung der Maximal-Pauschalen seien ebenfalls seit Januar 2021 Förderungen der Basis-Erschliessung für Internetzugang und Beiträge für die Produktion und Speicherung nachhaltiger Energie (z.B. Solar oder Kleinwasserkraft) möglich, so der SAV. Für bestimmte Alpbetriebe ohne Mobilfunknetz und/oder ohne Stromanschluss könnten diese Fördermöglichkeiten eine wertvolle Unterstützung sein.

Bessere Vermarktung von Alpprodukten

Der Bund hat die Hürden für Projekte zur regionalen Entwicklung (PRE) gesenkt. Neu werden neben diesen klassischen, breit abgestützten PRE auch Projekte unterstützt, mit denen eine regionale Wertschöpfungskette weiterentwickelt wird. Bei diesen Projekten ist es z.B. nicht mehr nötig, nicht-landwirtschaftliche Wirtschaftssektoren miteinzubeziehen, führt der SAV aus. 

«Die Vereinfachungen für die PRE schaffen neue Chancen zur besseren Vermarktung von Alpprodukten und reduzieren den Vollzugsaufwand für Gesuchsteller und die kantonalen Organe», heisst es weiter.

Projekte rechtzeitig einreichen

Damit die neuen Chancen genutzt werden können, sei es auch an den Kantonen, die entsprechende Co-Finanzierung zu leisten. In den letzten drei Jahren sei das Bundes-Budget für Strukturverbesserungen jeweils ausgeschöpft worden – daher rät der SAV, die Projekte rechtzeitig bei den kantonalen Stellen einzureichen.