Dank dem Druck der Landschafts-Initiative habe das Parlament eines deren Hauptziele ins Raumplanungsgesetz aufgenommen: die Stabilisierung des Bodenverbrauchs ausserhalb der Bauzonen, heisst es in der Mitteilung.

AboWo jetzt die Katze sitzt, werden demnächst Kühe stehen: Dieser Milchviehstall wird erweitert. Für solche Bauprojekte bedeutet das RPG II keine Einschränkung, denn die Landwirtschaft ist vom Ziel einer stabilen versiegelten Fläche ausserhalb der Bauzonen ausgenommen.Revision abgeschlossenDiese Folgen hat das neue Raumplanungsgesetz für die LandwirtschaftSamstag, 7. Oktober 2023

«Sonderzonen sind Black Boxes»

Allerdings seien u.a. mit den «Sonderzonen» auch neue Ausnahmen ins Gesetz gekommen, welchen die Initiant(innen) «sehr kritisch gegenüberstehen». Die Auswirkungen dieser kritischen Punkte würden stark vom Umsetzungsprozess abhängen. Dies betreffe insbesondere die erwähnten Sonderzonen, dort vor allem mehr Möglichkeiten, ehemalige landwirtschaftliche Gebäude als Wohnungen um-zunutzen sowie die Erlaubnis, ältere Hotels und Gastbetriebe ausserhalb der Bauzonen zu ersetzen und zu vergrössern. Das Komitee hält aber fest, dass Kantone nur dann solche Zonen ausscheiden dürfen, wenn Biodiversität, Baukultur und Landschaft davon profitierten.

Zeitfaktor berücksichtigt

Ebenfalls wesentlich für den Rückzug war der Zeitfaktor: Das Gesetz könne deutlich schneller umgesetzt werden als eine Verfassungsinitiative mit anschliessendem Gesetzgebungsprozess, teilen die Initiant(innen) mit.

Die Landschafts-Initiative

Die Volksbegehren wurde 2019 lanciert und 2020 eingereicht, nachdem sich aus Sicht der Initianten zwischen 2014 und 2019 alle Vorschläge zur Revision des Raumplanungsgesetzes «als untauglich erwiesen hatten». Die Initiative wollte «das uferlose Bauen im Nichtbaugebiet» stoppen. 
Als Trägerin der Landschaftsinitiative wurde der Verein «Ja zu mehr Natur, Landschaft und Baukultur» gegründet. Der Verein bezweckte die Unterstützung der Landschaftsinitiative sowie die Förderung einer nachhaltigen Raumplanung in der Schweiz.

Der Verein besteht aus den sechs Trägerorganisationen:
ProNatura, BirdLife Schweiz, Schweizer Heimatschutz, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, casafair und dem VCS

Dazu kommen die zwölf unterstützenden Organisationen
Alpeninitiative, oeku Kirche und Umwelt, wildBee, aqua viva, FachFrauen Umwelt (ffu), Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein (sia), Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA), Bund Schweizer Architekten (BSA), Schweizerischer Fachverband für Raumplanerinnen und Raumplaner (FSU), CIPRA.