Bundesrat Albert Rösti muss nicht, wie für neu einsteigende SVP-Regierungsmitglieder bisher üblich, das Verteidigungsdepartement übernehmen. Der Berner Oberländer erhält das Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek).

«Wolfsminister» und Chef des Bafu

Dies erklärte Bundespräsident Ignazio Cassis anlässlich einer Medienkonferenz zur Departementsverteilung am Donnerstagnachmittag. Die vorgängige Sitzung hatte rund zwei Stunden gedauert, wie Cassis erklärte, weitere Details zu allfälligen Diskussionen äusserte er nicht.

Rösti übernimmt damit einige Schlüsseldossiers und -bundesämter. So wird Rösti u. a. «Wolfsminister», ist doch das Dossier Grossraubtiere im Uvek und namentlich im Bundesamt für Umwelt (Bafu) angesiedelt.

Das Bafu hatte in den letzten Jahren verschiedentlich für Sorgenfalten auf den Gesichtern vieler Landwirt(innen) gesorgt. Es hatte unter der Obhut von Bundesrätin Simonetta Sommaruga sehr landwirtschaftskritisch agiert.

11 Jahre in der Energiekommission

Rösti ist vermutlich gut vorbereitet auf seine neue Aufgabe, war er doch während 11 Jahren Mitglied der nationalrätlichen Kommission Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek-N).

Bei seiner Antritts-Medienkonferenz war Rösti (vor der Departementsverteilung) gefragt worden, was er energiepolitisch einbringen möchte. Er zeigte sich noch zurückhaltend. Seine Antwort: «Unbestritten ist, dass wir die Versorgungssicherheit mit Energie als eine der grössten Herausforderungen meistern müssen».

Bei seinem Antritt wurde Rösti auch gefragt, ob er trotz seinen Mandaten als Erdöl- und Auto-Lobbyist unabhängig politisieren könne. Das werde ihm leicht fallen, meinte Rösti, er werde nun den Bundesrats-Hut anziehen und er schulde niemanden etwas aus den vorhergehenden Mandaten.

Die Departementsverteilung im Detail:
- Alain Berset bleibt im Innenministerium (EDI)
- Guy Parmelin bleibt Agrar- und Wirtschaftsminister (WBF)
- Viola Amherd bleibt Verteidigungsministerin (VBS)
- Ignazio Cassis bleibt Aussenminister (EDA)
- Karin Keller-Sutter wechselt ins Finanzdepartement (EFD)
- Elisabeth Baume-Schneider übernimmt das Justizdepartement (EJPD)
- Albert Rösti übernimmt das Uvek