Die Bedrohung der Schweizer Bienenpopulation durch den Kleinen Beutenkäfer ist mit der Einschleppung nach Kalabrien und Sizilien im September 2014 gestiegen, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in einer Mitteilung schreibt.

Früherkennungsprogramm seit 2015

Um ein Auftreten von Schädlingen in die Schweiz möglichst früh zu erkennen und diese sofort bekämpfen zu können, wird seit 2015 das Früherkennungsprogramm Apinella durchgeführt. Dabei kontrollieren ausgewählte Sentinel-Imkerinnen und -Imker in der ganzen Schweiz ihre Völker auf einen allfälligen Befall mit Schädlingen – auch auf den Kleinen Beutenkäfer.

Die Bedrohung bleibt

Im Honigsommer 2020 wurde in keiner der Kontrollen wurden verdächtige Käfer gefunden. Die Bedrohungslage sei jedoch unverändert hoch. Das Früherkennungsprogramm werde deshalb vom BLV auch im nächsten Jahr durchgeführt.

 

Gefürchteter Bienenschädling

Gemäss dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV fressen Larven wie auch ausgewachsene Käfer des aus Afrika stammenden Kleinen Beutekäfers (Aethina tumida) bevorzugt die Bienenbrut, aber auch Honig und Pollen. 

Gärender Honig und zerfallende Waben

Es handelt sich um einen dunkelbraunen, 5-7 mm langen und 3 mm breiten Käfer. Ihr Frass schwächt das Bienenvolk, der Honig beginnt zu gären und die Waben brechen zusammen. Das befallene Bienenvolk wird entweder vernichtet oder verlässt den Stock. Neue Völker werden in einem Umkreis von etwa 15 Metern befallen, Wanderimkerei und der Transport von Imkereimaterial können zur Verbreitung beitragen. 

Eingeschleppt oder eingeflogen

Ein Einschleppen dieses Käfers z. B. aus Süditalien kann über importierte Bienen, Hummeln oder Imkerei-Nebenprodukte oder gebrauchtes Material geschehen. Der Kleine Beutekäfer könnte je nach Entwicklung der Population in Italien auch natürlicherweise in die Schweiz einfliegen. 

Der Kleine Beutekäfer gilt als zu bekämpfende Tierseuche, ist für den Menschen aber ungefährlich.