Die Caritas vermittelt seit über 40 Jahren freiwillige Helferinnen und Helfer an Bergbauern in prekären Lebenssituationen. Im letzten Jahr haben 872 Freiwillige bei 112 Bergbauernfamilien angepackt, wie Caritas am Dienstag mitteilt. Sie halfen den Betroffenen, besonders belastende Zeiten zu überbrücken. Viele Bergbauern haben mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn im Berggebiet sind die Erträge niedriger und die Arbeitslast höher.

Einer Bergbäuerin aus dem Kanton Glarus etwa konnten Freiwillige helfen. Nachdem ihr Mann verstorben war und sie nur kurze Zeit später einen Unfall erlitten hatte und für mehrere Wochen ausfiel, wusste sie alleine nicht mehr weiter. Die von der Caritas aufgebotenen Helfer standen ihr in dieser schweren Zeit bei. «Die absolute Hilfsbereitschaft aller, die gekommen sind, hat mich völlig überwältigt. Das war absolut Spitze! Genau das ist gelebte Nächstenliebe», sagt sie gemäss Communiqué.

Die strengste Zeit

Der Sommer ist für Bergbauern die strengste Zeit: Mähen, Heuen, Ernten. Ein Unfall oder ein Wetterschaden bringen die Betroffenen dann schnell an ihre Grenzen. Die Freiwilligen helfen im Haushalt, betreuen die Kinder oder versorgen die Tiere. Sogar bei speziellen Aufgaben wie Käsen oder dem Alpabzug können sie mithelfen. Dieses Jahr waren bis Ende April 49 Helferinnen und Helfer im Einsatz. «Bis Ende Jahr werden jedoch mindestens 950 weitere Freiwillige dringend benötigt», schreibt die Caritas.

Wer eine Bergbauernfamilie tatkräftig unterstützen will, kann über die Caritas einen ein- oder mehrwöchigen Bergeinsatz leisten. Mitmachen können alle, die über 18 Jahre alt, motiviert und gesund sind. Die Anmeldung erfolgt direkt über die Website von Caritas-Bergeinsatz: www.bergeinsatz.ch.

jw