Der Vorstand der BO Milch legt quartalsweise den Richtpreis für die Milch im A-Segment fest. Nach intensiven Verhandlungen hat er sich am 23. August für eine Erhöhung des Richtpreises von 65 auf 68 Rappen pro kg Milch für die Monate Oktober bis Dezember 2017 entschieden. Verantwortlich für diesen Entscheid ist laut einer Mitteilung die nach wie vor stabile Martentwicklung in der EU gewesen. Die Differenz zwischen dem Schweizer und dem europäischen Milchpreis reduzierte sich wegen den rekordhohen Butterpreisen, der rückläufigen Milchproduktion in den Nachbarländern und dem erfreulichen Anstieg des Euro an den Devisenmärkten. Dank der leicht sinkenden Produktion und den tiefen Butterlagern geht es auch dem Schweizer Markt besser als noch vor ein paar Monaten.

Anstieg der Milchfettpreise erwartet

Mit der Bewilligung der Erhöhung um 3 Rappen will der BOM-Vorstand auch ein Bekenntnis für eine zukunftsfähige Milchproduktion in der Schweiz abgeben. Laut Mitteilung ist die Branchenorganisation überzeugt, dass die Schweiz über hervorragende Bedingungen für eine konkurrenzfähige Schweizer Milchwirtschaft verfügt und höhere Milchpreise zum jetzigen Zeitpunkt ein positives Zeichen für die Produzenten setzen. 

Der Vorstand rechnet aufgrund des starken Anstiegs der Milchfettpreise im Ausland damit, dass auf der Fettkomponente (Butter und Rahm) zusätzlich zur beschlossenen Erhöhung des Richtpreises eine darüber hinaus gehende Anpassung der Fettpreise nach oben erfolgen wird. Dadurch werden die effektiv ausbezahlten Molkereimilchpreise näher an den neuen Richtpreis herangeführt, als dies heute der Fall ist.

Schlussbericht des ersten Teils der Mehrwertstrategie verabschiedet

Anschliessend wurde der Schlussbericht zum ersten Teil der Mehrwertstrategie verabschiedet, der eine umfassende Beschreibung der bestehenden Mehrwerte der Schweizer Milch und Milchprodukte enthält. Zudem zählt er die Risiken auf, welche diese Mehrwerte gefährden. Weiter einigte man sich auf das Vorgehen in diesem Projekt. Unter dem Dach der BO Milch wird die Milchbranche in den kommenden Monaten ein Monitoring-Instrument aufbauen, das diese Risiken beobachtet und mögliche Handlungsachsen vorschlägt. Laut Mitteilung werden für die Kommunikation der Mehrwerte von Milch und Milchproduzenten keine zusätzlichen Strukturen aufgebaut, da die bestehenden Institutionen (Swissmilk, Switzerland Cheese Marketing und die Marketingabteilungen der Sorten und Marken) zusammen mit der BO Milch genügend Wissen über die Umsetzung der Mehrwerte im Markt verfügten.

SBV wittert Hoffnung

Der SBV bezeichnet den Entscheid des BOM-Vorstandes als Silberstreifen am Horizont und erwartet, dass er flächendeckend eingehalten wird. Der Preiserhöhung dürfe nicht über Abzüge oder Ausweichen auf B-Milch ausgehebelt werden. Zudem sei eine Preisanpassung bei Butter nötig, so der SBV in einer Mitteilung.

pd/lae