Der Schlussgang: Stucki Christian ist König!

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Stucki Christian, den alle Chrigu nennen, ist Schwingerkönig 2019. Er holt sich den Sieg im Tempo, das an diesem Fest normalerweise Wicki an den Tag legte. Nach 40 Sekunden legte er seinen Luzerner Opponenten Der 34-jährige ist der älteste Schwingerkönig aller Zeiten. Für die Berner ist es der 26. Titel. Die Innerschweizer, die sehr stark aufgetreten sind, müssen weiter auf den zweiten warten.

Hier alle Details zu Stucki Chrigu auf der Seite von "Schlussgang". Für ihn ist es der erste Königstitel, aber er war bereits im Schlussgang 2013 in Burgdorf. Für ihn ist es der sechste eidgenössische Kranz und der 128. insgesamt.

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Wicki Joel ist ein fairer Verlierer: Er gratuliert Stucki und erklärt, dass "der Stolz die Enttäuschung überwiegt":

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Für die Innerschweizer ist es bereits das zweite Mal, dass ihr Vertreter zwar gleichviele Punkte hat wie der König, aber trotzdem nur Erstgekrönter wurde. Das erste Mal war dies 1989 der Fall, als Käser Adrian im Schlussgang gegen Hasler Geni gewann.

Insgesamt wurden in Zug 44 Kränze verteilt. Hier die Schlussrangliste mit den Kranzgewinnern.
Bester Landwirt ist Mathis Marcel auf Rang 2.

Hier die abschliessende Analyse von Experte Walter Lüthi:

 

 

Die Ereignisse des Samstags, des Sonntagvormittags und des bisherigen Sonntagnachmittags finden Sie weiter unten im Ticker.

Sonntagnachmittag: Kranzausstich (8. Gang)

Ausgangslage vor dem 8. Gang und dem Schlussgang: Wenn Wicki Joel gewinnt oder stellt, wird er König. Wenn Stucki gewinnt, ist er Schwingerkönig, obwohl er gleichviele Punkte wie Wicki hätte. Deshalb würde Wicki Erstgekrönter.

Hier noch die Rangliste und die Notenblätter nach dem 7. Gang.

Walter Lüthi analysiert vor dem letzten Gang die Geschehnisse im 7. Gang:

 

Hier noch einmal ein Blick auf die Bauern und Agronomen: Am besten klassiert sind nach sieben Gängen Mathis Marcel auf Rang 4, Anderegg Simon auf Rang 6, Schneider Domenic und Orlik Armon sind auf Rang 7, Sempach Thomas auf Rang 8 und Graber Willy auf Rang 9.

Jetzt gehts um die Kränze. Wir haben aktuell zwei neue Eidgenossen zu vermelden: Aeschbacher Matthias und Von Weissenfluh Kilian. Dieser zeigt auf dem Bild an, dass er es geschafft hat:

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Hier mal zwischendurch ein Dank an all die Helfer, scheint alles reibungslos über die Bühne gegangen zu sein, auch dank ihnen:

Jetzt ein Bauernduell: Schneider Domenic  vs. Anderegg Simon. Beide haben den Kranz schon mit Gestelltem auf sicher. So kommt es auch. Auch Bieri Marcel, der Zuger, hat seinen Kranz auf sicher. Für Matthias Glarner dagegen ist es nach dem Gestellten mit Müllestein Mike noch unsicher. Die Leistung aber sicher top nach seinem schlimmen Unfall vor gut zwei Jahren. Hier sucht er etwas Schatten:

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Kramer Lario, der Gemüsebauer aus dem Seeland holt den ersten Kranz für die Südwestschweiz seit Hans-Peter Pellet 2010. Das ist sicher gut für die Popularität des Sports in der Westschweiz.

Mathis Marcel, der Landwirt aus Büren NW holt sich den Kranz und wird voraussichtlich bestklassierter Landwirt sein:

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Reichmuth Pirmin bodigt im letzten Gang Wenger Kilian. Beide holen sich den Kranz. Auch Giger Samuel beendet den Wettkampf mit einer 10. Reichmuth und Giger ist trotz schlechtem Start ein absoluter Spitzenplatz sicher. Dasselbe gilt auch für Orlik Armon, der im letzten Gang gegen den erstaunlichen Staudenmann Fabian.

Sonntagnachmittag: Kranzausstich (7. Gang)

Weiter gehts mit dem 7. Gang. Hier zum Auftakt Rangliste und Notenblätter nach 6 Gängen:

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Sackstarke Bilanz für die bäuerlichen Schwinger: Die Landwirte Scheinder Domenic und Sempach Thomas sowie der Agronom Orlik Curdin sind allesamt unter den ersten zehn.

Hier die Analyse von Walter Lüthi nach dem 6. Gang, hier im Gespräch mit Res Stalder, Präsident von IP-Suisse, welche die Orlik-Brüder sponsert und im Fall von Curdin gar anstellt:

 

Hier noch die wichtigsten Spitzenpaarungen im 7. Gang: Wicki Joel vs. Orlik Curdin, Orlik Armon vs. Schurtenberger Sven, Schneider Domenic vs. Stucki Chrigu. Gangdauer ist jetzt acht Minuten.

In Zug ists heiss. Kollegin Julia Overney hat soeben ein Bild geschickt, wie man sich am Rand der Arena erfrischt:

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Mit Kramer Lario ist nun der erste gut klassierte Landwirt im Einsatz und zwar gegen Kropf Thomas. Wer gewinnt, hat den Kranz auf sicher. Hier gibts jetzt eine Kampfpause wegen Nasenbluten von Kropf. Während beim Fussball der Sanitäter kommt, geht man beim Schwingen an den Brunnen um den Nacken zu kühlen. Notfallmässig stosse man ein bisschen Sägemehl in die Nase, sagt Co-Kommentator Käser, man dürfe dann allerdings nicht mehr durch die Nase atmen... Der Gang endet gestellt, das nützt beiden wenig:

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Hier wieder einmal ein Bild ab Twitter. Es zeigt, dass auch ausserhalb der Arena viel Volk mitfiebert:

Glarner Matthias ist gut im Schuss, der amtierende König ist jetzt schon fast im Kranzbereich. Insgesamt sollen 41 bis 49 Eidgenossen gekürt werden. Ein anderer Berner ist bereits weiter: Staudenmann Fabian vom Guggisberg holt den Kranz und freut sich sehr (s. Bild). Auch Wenger Kilian ist weiter im Hoch und holt einen weiteren Sieg.

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Weitere Erfolgserlebnisse auch für Giger Samuel (gegen Bieri Marcel) und Reichmuth Pirmin (gegen Aeschbacher Matthias). Reichmuth ist vorläufig in Führung vor Staudenmann. Sie werden aber gleich wieder überholt von Stucki Chrigu, der Schneider Domenic nach kurzer Kampfdauer ins Sägemehl drückt und damit in Pole Position für den Schlussgang kommt:

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Orlik Armon und Schurtenberger Sven stellen. Orlik ist damit voraussichtlich weg vom Fenster in Sachen Schlussgang. Jetzt Orlik Curdin gegen Wicki Joel.

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Wicki Joel gewinnt nach gut 5 Minuten nach sehr engagiertem Kampf gegen Orlik Curdin. Die Innerschweizer jubeln. Wicki schwingt im Schlussgang gegen Stucki:

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Sonntagnachmittag: Final Unspunnenstein

Hier wird ja nicht nur geschwungen, sondern auch Stein gestossen in mehreren Gewichtskategorien. Soeben wurde der Final ausgestragen. Es gewinnt Schuler Remo mit 3 Meter 69:

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Sonntagvormittag: Ausstich

Guten Morgen und willkommen zum Tag der Entscheidung!
Es geht weiter mit dem 5. Gang. Er dauert jeweils sieben Minuten. Das Feld wurde um 66 Schwinger auf deren 210 reduziert, zum weiterschwingen brauchte es 35,75 Punkte. Nicht mehr am Start sind verletzungsbedingt Käser Remo und Alpiger Nick.
Hier finden Sie die gesamte Einteilung. Die Spitzenpaarungen hier zusammengefasst auf einen Blick (Alpiger Nick wird ersetzt durch Gloggner Reto):

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Die Arena von oben am Sonntagmorgen. Der fünfte Gang läuft:

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Glarner Matthias, Von Ah Benji und Vogel Samuel (SRF-Moderator Stefan Hofmänner hat soeben mitgeteilt, dass er lieber nicht Sämi genannt werden will) holen alle drei einen ersten Sieg für heute, nach dem sie gestern unter den Erwartungen geblieben waren. Aeschbacher Matthias setzt eine erste Duftmarke und macht kurzen Prozess mit Kropf Marcel. Ein Ausrufzeichen setzt auch der noch wenig dekorierte Steffen Konrad, er überrascht Schuler Marcel.

Hier ein Bild von Giger Samuel gegen Luginbühl Hanspeter. Es stamm aus der reichhaltigen Sammlung von SwissImage. Die Bilder kann man hier kostenlos runterladen.

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Schöne Stimmung in der Arena am Sonntagmorgen:

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Schneider Domenic ist nach seinem Bewässerungsritual wach und holt sich den vierten Sieg im fünften Gang:

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Lokalmatador Bieri Marcel holt sich den fünften Sieg im fünften Gang und darf langsam von mehr träumen als einem Kranz.

Jetzt wirds ganz heiss: Wenger Kilian vs. Orlik Armon und anschliessend Stucki Chrigu vs. Wicki Joel.
"Läck dä Orlik", lautet das Fazit nach seinem fünften Sieg, "noch nie gab es einen Bündner Schwingerkönig". 
Stucki und Wicki stellen. Wicki hat vom "Sonntags-Blick" den übernahmen Wicki-Quickie erhalten, da er gestern alle Kämpfe im Schnellzugstempo für sich entschied. Beide erhalten für den engagierten Kampf eine 9:

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Während sich der 5. Gang zu Ende neigt, wird auf den Rängen kräftig gefrühstückt. Schon legendär, der Mann mit dem Messer. Auf dem Fussballplatz eher nicht vorstellbar:

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Nach dem 5. Gang wird kräftig analysiert. Allgemein geht man davon aus, dass Orlik Armon mit einem Fuss im Schlussgang steht. Auch Stucki und Wicki bleiben heisse Favoriten für die Position im Rennen um die finale Paarung. Bieri Marcel wird nun einen gröberen Brocken vorgesetzt erhalten. Ihn kennt man ja ein bisschen weniger, als die anderen. Hier deshalb der Link zu seinem Porträt auf "Schlussgang". Der gelernte Zimmermann ist heute als Lehrer tätig, vermutlich der böseste Lehrer der Schweiz.

Hier die Rangliste nach fünf Gängen und die Notenblätter. An der Spitze der landwirtschaftlichen Delegation steht neu Graber Willy aus Bolligen BE, der im letzten Jahr der Karriere noch einmal stark auftritt. Domenic Schneider folgt auf Rang 7 und Sempach Thomas auf Rang 9. Agronom Orlik Curdin steht auf Rang 7. Hier die Analyse von Walter Lüthi nach dem 5. Gang:

 

Jetzt folgt der Festakt:

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Es wird eine neue Hymne gespielt "Schwingerlüüt im Schwizerland", bevor die Redner ans Pult treten. Sie werden per Kutsche hereingefahren. Der Vierspänner kommt aus dem Nationalgestüt, Fahrer ist Leo Risch (Bild SwissImage):

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Bundespräsident Maurer tritt ans Pult: "Wär häts erfunde, mir natürli." Schwingen habe etwas mit uns zu tun, hier in Zug prallten nicht Welten aufeinander, nein sie würden sich verbinden. Der Älpler sei ein modernes Abbild der Gesellschaft, "etwas mehr Verantwortung übernehmen und viel arbeiten." Das Fest dürfe weiterwachsen, wenn der Kern erhalten bleibe: das Gute liege im Einfachen. Die Rede dauert keine fünf Minuten:

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Anschliessend Auftritt der sogenannten "Büezerbuebe", wie sich Gölä und Trauffer nennen. Passend zum Namen der Band treten Tanzgruppen mit Leuchtwesten und Helm auf:

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Jetzt gehts weiter. Für den 6. Gang ist der Knaller Orlik Armon gegen Stucki Chrigu. Heiss auch Wicki Joel gegen Bless Michael, sowie Bieri Marcel gegen Aeschbacher Matthias. Bless sei der fleischgewordene Ikeaschrank, sagt Sascha Ruefer, das wollen wir angesichts der bescheidenen Qualität der Ikeamöbel für den Appenzeller nicht hoffen.

Der 6. Gang hat begonnen, Dauer immer noch sieben Minuten. Zuvor noch eine kurze Verkehrsmeldung. Wie meine Kollegin Julia Overney fotografisch festgehalten hat, ist trotz besten Wetterverhältnissen ein Feldschlösschen-Bierlastwagen steckengeblieben. Wollen wir hoffen, dass bei diesem durstigen Wetter der Nachschub nicht leidet:

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Als erster fällt uns im 6. Gang der Fricktaler Landwirt Schmid David auf. Er hat nun drei Siege und gleichviele gestellte auf dem Programm. Erstmals auf der grossen Bühne von SRF sehen wir nun Graber Willy, den Meister des Bodenkampfs. Sie stellen, wobei Graber einen Viertelpunkt mehr erhält:

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Auch Schneider Domenic ist weiterhin erfolgreich. Der Ostschweizer Landwirt hat nun fünf von sechs Gängen gewonnen und hat den Kranz praktisch auf sicher. Kramer Lario gewinnt gegen Herger Matthias und nähert sich damit in Riesenschritten dem ersten eidg. Kranz seit längerer Zeit für die Südwestschweizer. Reichmuth Pirmin und Giger Samuel, die beiden grossen Verlierer vom Samstag rehabilitieren sich je mit dem zweiten Sieg, für den Schlussgang wirds aber nicht mehr reichen.

Starker Auftritt von Agronom und IP-Suisse-Mitarbeiter Orlik Curdin: Er gewinnt gegen Bösch Daniel und ist sehr nahe am Kranz:

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Es geht ins Finale des 6. Gangs: Aeschbacher Matthias bodigt Bieri Marcel, der erstmals verliert. Aeschbacher wird trotz Startniederlage sogar als möglicher Schlussgänger gehandelt. Auch Wicki Joel ist nach dem gestellten mit Stucki Chrigu wieder voll auf Kurs und macht wie üblich für "Wicki-Quickie" schnell kurzen Prozess mit Bless Michael.
Frust für die Berner: Stucki Chrigu ist nach dem zweiten Gestellten gegen Orlik Armon weg vom Fenster und wird wohl definitiv nicht mehr König:

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Fazit nach dem 6. Gang: Joel Wicki ist wieder in Führung, Orlik Armon knapp dahinter zweiter. Weg vom Fenster ist neben Stucki Chrigu auch Bieri Marcel. Details folgen nach dem Mittagessen. E Guete mitenand!

 

Was am Samstag geschah (Zusammenfassung)

An der Spitze stehen nach vier Gängen je ein Berner (Stucki Christian), ein Luzerner (Wicki Joel) und ein Bündner (Orlik Armon). Die grossen Verlierer sind Sämi Giger und Pirmin Reichmuth, die als Topfavoriten gehandelt wurden.

Interessant waren die Unterschiede bei der Performance der Könige. Nöldi Forrer ist bereits ausgeschieden, Matthias Glarner wird noch viermal gewinnen müssen, wenn er den Kranz holen will, Wenger Kilian hatte einen starken Tag und liegt auf Rang vier. 

Die bestplatzierten Landwirte sind Sempach Thomas und Kramer Lario auf Rang 4, auf Rang 5 folgt Graber Willy, der sich nach einer Niederlage im zweiten Gang wieder gut auffing. Leicht zurückgefallen sind Schneider Domenic (auf den sechsten Platz) und Orlik Curdin, der nun siebter ist. 

Hier die Analyse von unserem Schwingexperten Walter Lüthi nach dem vierten Gang (weitere Analysen weiter unten im Ticker):

 

35.50 Punkte sind die Grenze zum Ausstich. Wer 35.50 oder darunter hat, kommt morgen nicht mehr zum Zuge. 5 Schwinger mussten heute verletzungsbedingt aufgeben.

Die Stimmung in Zug war ausgezeichnet. 56'500 Zuschauer im Stadion und mehrere 10'000 darum herum feierten ein friedliches Fest bei besten Konditionen.

Morgen gehts weiter, wir werden hier weiter tickern und analysieren. Die grosse Frage ist, wer fängt gegen wen an, meisterwartet ist morgen Vormittag zum Auftakt ein Kampf zwischen Wicki Joel und Stucki Chrigu.

Der Samstag im Ticker

Jetzt gehts los. In Zug heisst es "Manne ad Arbit". Für uns vor Ort sind Redaktorin Simone Barth und Experte Walter Lüthi. Sie halten uns auf dem Laufenden über das Geschehen am ESAF.

Das Programm von heute Samstag:

  • 7.30 Einmarsch der Schwinger
  • 7.45 Nationalhymne
  • 8.00 Anschwingen (1./2. Gang)
  • 8.00 Wettkampfbeginn Steinstossen
  • 13.30 Ausschwingen (3./4. Gang)
  • 14.00 Final 20-kg-Steinstossen
  • 14.30 Final 40-kg-Steinstossen
  • 17.15 Ende Ausschwingen

Einige Infos zum Voraus:

In der Arena, die 56'500 Zuschauern Platz bietet, treten insgesamt 276 Schwinger an, darunter je nach Zählweise rund 50 Bauern. Erfreulich aus bäuerlicher Sicht: Landwirt Thomas Sempach, der am Bernisch-Kantonalen nach vier Gängen aufgeben musste, ist noch rechtzeitig fit geworden, wie "Schlussgang" berichtet. In Zug werden je nach Schätzung 300'000 bis 400'000 Zuschauer erwartet. Hier ein Video-Porträt der BauernZeitung von Thomas Sempach aus dem vergangenen Jahr:

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Die Spitzenpaarungen zum Auftakt:

285 Kramer Lario, Kerzers vs. 9 Ambühl Joel, Wiggertal

213 Rychen Roger, Niederurnen u. Umgebung vs. 102 Anderegg Simon, Meiringen

46 Imhof Andi, Bürglen vs. 249 Räbmatter Patrick, Zofingen

17 Bieri Marcel, Aegerital vs. 156 Zenger Niklaus, Interlaken

171 Bless Michael, Gais vs. 117 Käser Remo, Kirchberg

126 Orlik Curdin, Frutigen vs. 57 Müllestein Mike, am Mythen

86 von Ah Benji, Giswil vs. 216 Schneider Domenic, Ottenberg

250 Schmid David, Fricktal vs. 55 Mathis Marcel, Nidwalden

60 Nötzli Reto, March-Höfe vs. 116 Kämpf Bernhard, Thun

172 Bösch Daniel, Wil vs. 76 Schurtenberger Sven, Rottal

150 Wenger Kilian, Niedersimmental vs. 73 Schuler Christian, Einsiedeln

88 Wicki Joel, Entlebuch vs. 101 Aeschbacher Matthias, Sumiswald

181 Giger Samuel, Ottenberg vs. 232 Alpiger Nick, Lenzburg

144 Stucki Christian, Unteres Seeland vs. 64 Reichmuth Pirmin, Cham-Ennetsee

109 Glarner Matthias, Meiringen vs. 203 Orlik Armon, Unterlandquart

 

Und hier noch ein kleiner Film zur Einstimmung mit Bless Michael im Mittelpunkt:

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Auch Kollege Markus Studer, Online-Manager bei der BauernZeitung ist im Stadion. Hier seine Impression von der vollen Hütte:

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Einmarsch

Der Einmarsch hat begonnen, an der Spitze die Berner Oberländer:

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"Zäme simer schtarch": Im Berner Sektor glaubt man an einen weiteren Titel:

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Das haben die Ostschweizer was dagegen. Sie marschieren in Grün ein:

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Nun die Nordwestschweizer. Gespannte Ruhe bei Alpiger Nick vor dem Kampf gegen Giger Sämi:

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Zum Abschluss die Innerschweizer, die mit frenetischem Jubel empfangen werden. Sie streben nach ihrem erst zweiten Königstitel, während die Berner schon deren 25 auf dem Konto haben:

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Hier eine Impression von Simone Barth auf Facebook hinter den Kulissen mit einem kleinen Quiz:
"Der Startschuss ist gefallen. Die Schwinger marschieren zurück von der Begrüssungszeremonie in der Arena. Zu sehen sind in der Schlange auch der König Matthias Glarner und sein Gegner im ersten Gang, Armon Orlik. Wen könnt ihr sonst noch erkennen? 🤔

 

 

Anschwingen

Jetzt kanns losgehen. Die prächtige Anlage ist parat:

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Die Gänge dauern im ersten und zweiten sechs Minuten. Im dritten, vierten, fünften und sechsten Gang dauern sie maximal sieben Minuten, der siebente Gang dauert acht Minuten, der Schlussgang über eine Viertelstunde, nämlich maximal 16 Minuten. Die Ringe haben einen Durchmesser von 14 Metern, zwei Meter mehr als an den anderen Kranzfesten.
Das Fest können Sie hier bei SRF zwei zwei Tage lang live am Bildschirm verfolgen.

Auch auf Twitter wird das ESAF verfolgt. Hier die träfe Beobachtung eines Besuchers:

Es gibt ja auch ein paar Auslandschweizer, die am Start sind, darunter auch vier Kanadaschweizer. Hier ein Bericht über sie im "Schlussgang". Englisch heisst Schwingen übrigens Swiss Alpine Wrestling.

Hier kurz zusammengefasst die Notenskala:
10.00 Punkte: Sieg und Plattwurf
9.75 Punkte: Sieg mit Überdrücken
9.00 Punkte: Gestellt (Unentschieden) bei attraktivem Kampf
8.75 Punkte: Gestellt bei unattraktivem Kampf
8.75 Punkte: Verloren, aber stark gekämpft und viel riskiert
8.50 Punkte: Verloren ohne guten Angriff oder Chance

Keiner zu klein, Edelweissträger zu sein: Blick ins Publikum während dem gestellten Gang von Orlik Curdin gegen Müllestein Mike:

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Ein englischsprachiger Twitterer stellt erstaunt fest: "Die Schweiz treibt Sport um acht Uhr morgens und die Leute kommen und schauen zu":

Gewinnen kann hier nur einer, aber daneben gibt es ja noch den Eidgenössischen Kranz, eine Trophäe, die sich in jeder Sammlung gut macht. 15-16 Prozent der Schwinger dürfen mit dem Kranz rechnen. Das sind 41 bis 44 Kränze.

Vielleicht schon eine erste entscheidende Szene? Alpiger Nick bringt die starke Brücke von Giger Sämi zum Einbruch und beschert ihm die erste Niederlage seit zwei Jahren:

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Zwei weitere Favoriten zeigen eine erste starke Performance: Stucki Christian bodigt Reichmuth Pirmin platt und Orlik Armon entscheidet die Revanche für den Schlussgang in Estavayer 2016 für sich.

Einer der prächtigen Brunnen in der Arena, beobachtet von Kollege Markus Studer:

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Unterdessen läuft der zweite Gang und die Sonne kommt in Zug aus dem Nebel hervor. Die Zusammenfassung des ersten Gangs von "Schlussgang" finden Sie hier.

Schöne Stilstudie von Landwirt Schläpfer Markus im Kampf gegen Müllestein Mike. Sowieso sehenswert die Bilder von SRF, die geben hier alles fürs Gebührengeld:

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Dann ein kleiner Aufreger. Das Rind Greth, einer der Lebendpreise, ist ein bisschen aufgeregt und muss wohl wieder eingestallt werden:

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Hier die Analyse von Experte Walter Lüthi zum ersten Gang mit speziellem Augenmerk auf die schwingenden Bauern:

 

Ein erster Grossfavorit scheint weg vom Fenster: Pirmin Reichmuth stellt im zweiten und hat nach der Niederlage im ersten kaum mehr Chancen auf den Schlussgang.

Ganz anders sieht dies aus mit Schneider Domenic, der 25-jährige Ostschweizer ist sehr gut unterwegs. Von Beruf ist er Zimmermann und lehrt in Zweitausbildung Landwirt und holt bereits den zweiten Sieg. Ein richtiger Kugelblitz:

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Für eine weitere Ikone sieht es schlecht aus. Glarner Matthias stellt im zweiten und dürfte es damit auch schwer haben, noch ganz an die Spitze vorzudringen.

Topstimmung in der Arena, Kollege Markus Studer hat eine Welle auf Video gebannt: 

 

Burkhalter Stefan, Landwirt und "einer der fittesten 45-jährigen in Westeuropa" (SRF-Moderator) ist mit einer 10 gestartet, verliert nun aber gegen Schurtenberger Sven. Mit Burkhalter haben wir vergangenes Jahr ein BauernZeitungs-Videoporträt gemacht:

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Auch Landwirt Anderegg Simon kann den Sieg aus dem ersten Gang nicht bestätigen. Er unterliegt gegen Joel Wicki. Der ist allerdings drauf wie eine Rakete und hat seine Favoritenrolle bisher ebenso bestätigt wie kurz vor ihm Stucki Chrigu, der den zweiten Sieg geholt hat. Hier finden Sie die Liste mit den schwingenden Bauern. Hier eine Impression von Wicki-Anderegg:

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In der Arena breitet sich langsam Hunger aus. Hier ein kleiner Racletteplausch:

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Spass am ESAF hat offenbar auch der normalerweise eher städtisch orientierte Chefredaktor des Newsportals Watson:

Hier finden Sie die Zwischenrangliste nach dem zweiten Gang. An der Spitze stehen vier Schwinger mit je 20 Punkten. Die besten Landwirte sind nach zwei Gängen Schneider Domenic und Sempach Thomas mit 19,75 auf Platz 2. Sicher ein Erfolg für beide, aber vor allem für Sempach, galt sein Start doch aufgrund von Verletzungssorgen lange als unsicher.

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Hier auch noch der Link zu den Notenblättern. Und den Bericht von "Schlussgang" zum zweiten Gang.

Jetzt wünschen wir Ihnen mit einem ESAF-Picknick-Bild von Redaktorin Julia Overney eine gemütliche Mittagspause un e Guete! Um 13 Uhr 30 geht es weiter mit dem dritten Gang.

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Ausschwingen

Demnächst geht es weiter mit dem dritten Gang. Nun dauern die Gänge maximal sieben Minuten.
Hier die Analyse des zweiten Gangs von Walter Lüthi:

 

Der Nachmittag beginnt mit einem weiteren Rückschlag für eine Legende: Nöldi Forrer, Schwingerkönig von 2001 stellt und wartet somit weiter auf den ersten Sieg. Forrer hat 147 Kränze, 6 davon Eidgenössisch und möchte gerne noch die 150 erreichen.

Anderegg Simon, der Berner Landwirt aus Unterbach kann keine positive Dynamik entwickeln, er stagniert mit einem gestellten im dritten Gang.

Hier wieder mal ein Blick aus der Luft auf die riesige temporäre Arena mit Umschwung. Sie besteht aus rund 3000 Tonnen Material, ist 17,5 m hoch und hat einen Durchmesser von 270 m (Bild Swiss Image):

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Eines der wichtigsten Utensilien für Schwingfest-Besucher ist der Feldstecher:

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Gemüsegärtner Kramer Lario wird sich mit seinem zweiten Sieg in Folge verbessern im Klassement:

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Der amtierende König Matthias Glarner steht unterdessen mit dem Rücken zum Wand. Er verliert gegen Linggi Bruno und wartet weiter auf den ersten Sieg. Für einen Amtskollegen von ihm, Kilian Wenger, König 2010 hingegen läuft es weiter gut. Zappenduster sieht es derweil für Giger Sämi aus, er verliert völlig überraschend gegen den Luzerner René Suppiger, schon seine zweite Niederlage:

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Weiter gut im Rennen ist Scheinder Domenic, der Landwirt aus Friltschen TG. Er gewinnt auch den dritten Gang souverän, auch wenn er ein paar Anläufe braucht, um seinen Opponenten Vogel Remo zu bodigen. Schneider ist übrigens der Sohn eines Cousins von Urs Schneider, stv. Direktor des Schweizer Bauernverbands.

Ein interessanter Mann ist auch Schenk Patrick, der Zimmermann aus Wasen i.E. hat unterdessen bereits drei Siege aneinander gereiht.

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Unglaublich starkt schwingt weiter Joel Wicki, der auch im dritten Gang gegen Lengacher Jonas so schnell gewinnt, dass die meisten wohl noch kaum gemerkt haben, dass der Kampf angefangen hat. Sempach Thomas hat derweil nach zwei Siegen erstmals gestellt.

Hier noch eine kleine Rückblende: Schwinger sieht man ja eher selten rennen. Kollegin Simone Barth hat ein paar von ihnen in der Mittagspause dabei gefilmt:

 

Kleine Kontroverse zwischen den TV-Experten Abderhalden Jörg und Käser Adrian: Hat sich Vogel ungenügend vorbereitet, wie Käser andeutet? Abderhalden ist anderer Meinung: Es liege am hohen Druck.

Hier gehts jetzt weiter mit dem vierten Gang. Glarner Matthias hat sich endlich den ersten Sieg holen können.

Auch das ist einmalig für einen Sportanlass: Während die Männer im Ring um Punkte kämpfen, wird rundum gejodelt, Alphorne sind im Einsatz und Fahnen fliegen durch die Luft:

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Auf Twitter regt sich einer auf über die TV-Moderation von Sascha Ruefer. Da bin ich anderer Meinung, die Leistung ist ok, die Experten Abderhalten und Sempach sind kompetent und das Kommentatorenduo mit Käser Adrian ebenfalls:

Forrer Nöldi, König 2001, ist unterdessen ausgeschieden nach einer Niederlage und drei Gestellten, es wird also nichts mit dem 148. Kranz. Gemüsegärtner Kramer Lario ist weiter super unterwegs und auf Kranzkurs, er gewinnt zum dritten Mal.

Damit dürfte er sich auf der Rangliste weiter nach vorne schieben. Mittlerweile ist der Zwischenstand nach drei Gängen eingetroffen. In Führung sind sechs Schwinger  mit je 29,75, Schneider Domenic folgt mit beachtlichen 29,5 auf Rang 2. Agronom Orlik Curdin ist  Vierter, während Sempach Thomas auf den fünften Rang abgerutscht ist, gleich rangiert ist auch Kramer Lario. Zur Ergänzung hier auch noch die individuelle Statistik.

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Jetzt rühmen die Kommentatoren die Einteiler, welche im stillen Kämmerlein, ohne die Schwinger zu sehen die Paarungen zusammenstellen.

Auch nach dem dritten Gang macht Walter Lüthi eine kurze Analyse:

 

"Meine Form ist ein etwas wackliges Konstrukt", sagt Matthias Glarner. Es sei alles schiefgelaufen heute. Aber jetzt wolle er sich schütteln und morgen weitermachen. Er werde etwa vier nehmen müssen, wenn er den Kranz noch holen wolle, sagt er im Interview mit SRF. Der ausgeschiedene Nöldi Forrer weiss noch nicht recht, ob er nächstes Jahr noch mitmachen wird. Er werde mal in den Keller steigen und dann schauen, ob er noch ein paar "Festli" machen werde.

Wenger Kilian bleibt derweil anders als seine Königskollegen mit seinem dritten Sieg weiter souverän auf Kurs:

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Curdin Orlik stellt mit Schuler Christian, beide erhalten 9 Punkte als Dank für den intensiven Kampf. Unbeeindruckt lässt sich derweil der Siegermuni Kolin durch die Arena führen. Kolin wurde im November 2015 geboren. "Der Name Kolin ist eine Hommage an die Zuger Bannerträgerfamilie Kolin. Bannerherr Peter Kolin rettete in grosser Gefahr mit Heldenmut die Zuger Landsfahne in der Schlacht von Arbedo (1422) und bezahlte seine Heldentat mit dem Tod auf dem Schlachtfeld", schrieb die BauernZeitung zur Taufe.

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Einer der Geheimfavoriten, der Berner Matthias Aeschbacher hat sich nach der Startniederlage wieder gefangen und holt den dritten Sieg in Serie. Er sorgt für Lacher weil er erzählt, dass er zuhause zwei Waschmaschinen und zwei Tumbler hat, damit kein Sägemehl in die schöne Wäsche kommt.

Mittlerweile sind die Paarungen der Spitzenschwinger für den vierten Gang bekannt. Der Knüller ist Schneider Domenic gegen Wicki Joel. Einer der Spitzenreiter nach dem ersten Tag steht bereits fest: Stucki Chrigu gewinnt auch seinen letzten Kampf heute und wird auf 39,75 Punkte kommen. Stark auch der Lokalmatador Bieri Marcel, der mit dem vierten Sieg auf 39,5 Punkte kommt, er wird bereits als möglicher Schlussgänger gehandelt. Ganz anders Alpiger Nick, der zum zweiten Mal verliert, und zwar gegen den Berner Kropf Thomas.

Hier noch ein interessanter Tweet, diesem Dank schliessen wir uns gerne an:

Nicht das Vreneli aber ein Jungtalent vom Guggisberg sorgt für eine Riesenüberraschung: Der erst 19-jährige Fabian Staudenmann schlägt den bisher Topklassierten Sven Schurtenberger. Ein weiterer Berner verpasst die Überraschung: Patrick Schenk unterliegt Armon Orlik, der auf Augenhöhe mit Stucki bleibt.

Der dritte an der Spitze wird Joel Wicki, er holt sich den Sieg gegen Domenic Schneider im Nu. Als Spitzentrio gehen Stucki, Orlik und Wicki in den Sonntag. Hier lässt sich Wicki vom Luzerner Publikum feiern:

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Hier zum Abschluss der Berichterstattung von heute Samstag die Rangliste nach vier Gängen und die Notenblätter. Die bestplatzierten Landwirte sind Sempach Thomas und Kramer Lario auf Rang 4, auf Rang 5 folgt Graber Willy, der sich nach einer Niederlage im zweiten Gang wieder gut auffing. Leicht zurückgefallen sind Schneider Domenic (auf den sechsten Platz) und Orlik Curdin, der nun siebter ist.

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