«Was mich nicht umhaut, macht mich stark.» Diesen Satz mag wohl niemand. Er irritiert, beinhaltet Zündstoff. Man will ihn nicht hören – denn das Leben soll ja rund laufen. Und doch: Der Satz ist nicht ohne. Das weiss Therapeutin und Coach Nicole Bleisch aus Trübbach aus ihrer beruflichen Erfahrung.

Schicksale meistern

Wer Nicole Bleisch aufsucht, ist bereit, Hilfe anzunehmen. Meist steckt die hilfesuchende Person schon länger in einer schwierigen, manchmal beinahe aussichtslosen Situation. In der Praxis analysieren Therapeutin und Klientin oder Klient die Umstände und überlegen, was helfen könnte. Es geht darum, Blockaden zu lösen und einen besseren Weg für Gegenwart und Zukunft zu finden.

«Ich staune, welch schwierige Schicksale und Situationen Menschen meistern können», sagt Nicole Bleisch. Jeder Mensch sei eigenständig und einzigartig und jede Persönlichkeit könne sehr stark sein. Doch man müsse auch an seine Persönlichkeit und die eigenen Kräfte glauben. «Das kann man lernen.»

Steine im Weg

Viele Menschen jeden Alters leiden unter Blockaden. «Diese Störer verhindern ein freies, gutes Leben, sie legen uns Steine in den Weg.» Es gibt Warnzeichen: Wenn jemand längere Zeit unter Problemenleidet, begehrt der Körper auf, sendet Signale aus. Vielleicht schmerzt zum Beispiel der Rücken, oder das Atmen fällt schwer oder man kommt kaum aus dem Bett oder sieht nur noch schwarz.

Wer nun weder Zeit noch Kraft hat, auf den Körper zu hören und weiterhin in jeder Situation funktionieren muss oder will, kommt an seine Grenzen. Das kann gefährlich werden. «Wir müssen unsere Grenzen respektieren.»

Kräfte aktivieren

Nicole Bleisch ist überzeugt, dass jede Frau und jeder Mann über ein grosses Reservoir an Selbstheilungskräften verfügt. «Manchmal sind sie einfach verschüttet oder unter Blockaden begraben.» Werden die Blockaden gelöst, können sich die Selbstheilungskräfte entfalten, und es ist wieder sehr viel möglich, was lange Zeit undenkbar war.

Für Nicole Bleisch ist es wichtig, auf die Signale des Körpers zu hören. «Er gibt uns wertvolle Hinweise.» Zwingend sei zudem, dass die betroffene Person bereit ist, Hilfe anzunehmen. «Das bedeutet oft auch, einen anderen Weg als bisher zu suchen.» Für viele Menschen ist es aber erst mal undenkbar, neue, grosse Schritte in eine andere Richtung zu wagen.

Doch diese Schritte muss man nicht allein gehen, hier kann ein Coach oder eine andere Fachperson helfen. Nicole Bleisch staunt immer wieder, welche schwierigen Situationen Bäuerinnen und Frauen überhaupt meistern. «Sie haben meinen grössten Respekt.» Sie begleitet ihre Klientinnen und Klienten während der Findungsphase und ermuntert sie, das Heft selbst in die Hand zu nehmen. «Denn wir haben alles Nötige in uns.»

Weitere Informationen: www.olma.ch | www.nicolebleisch.ch

Programm «Tag der Bäuerin»

Der «Tag der Bäuerin» findet dieses Jahr am Donnerstag, 14. Oktober 2021, im Forum der Halle 9.2 auf dem Olma-Messegelände statt.

Ab 9.45 gibt es einen Be-grüssungskaffee. Von 10.30 bis 12.30 Uhr wird das Thema «Was mich nicht umhaut, macht mich stark. Frauenpower in der Landwirtschaft» von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Die Einführung und Moderation übernimmt Claudio Agustoni, Redaktor beim Schweizer Radio und Fernsehen.Anschliessend folgt eineGesprächsrunde mit folgenden Teilnehmer(innen):

  • Andrea Joss, Mediatorin SDM, Bäuerin und Sach-bearbeiterin Agrotreuhand aus Magden AG
  • Peter Kopp, Geschäfts-leitungsmitglied SBVund Generalsekretär bei Agrisano in Brugg AG
  • Margrith Loretz, Bäuerin aus Erstfeld UR
  • Carina Rohner, Bäuerin aus Balgach SG
  • Priska Wismer-Felder, Nationalrätin und Bäuerin aus Rickenbach LU

Den Abschluss bildet eine Diskussion mit den Referentinnen und dem Referenten sowie dem Publikum.