Der Unfall eines österreichischen Bauern, der in der Güllegrube ertrank, bringt das Thema Arbeitssicherheit in diesem Zusammenhang aufs Parkett. Das Newsportal "Agrarheute" hat dazu einige Hinweise zusammengestellt:

1. Es ist immer mit Vorsicht zu arbeiten, insbesondere bei rutschigem Untergrund und schlechter Witterung. Alle Beteiligten müssen zum Arbeiten angeleitet worden sein. Unbeteiligte (z.B. Kinder) sollten sich abseits aufhalten.

2. Auch draussen sind von der Gülle aufsteigende Gase gefährlich. Besonders Schwefelwasserstoff, der neben Methan, Kohlendioxid und Ammoniak in die Luft gelangt. Zwar stinkt dieses Gas nach faulen Eiern,  es ist aber schwerer als Luft und kann sich deshalb in Mulden oder in der Güllegrube sammeln. Wer keinen so guten Geruchsinn mehr hat, wird auch nicht durch den Gestank gewarnt. Schon geringe Konzentrationen von Schwefelwasserstoff (H2S) lähmen zudem das Riechvermögen, grössere Mengen sind nach wenigen Atemzügen giftig bis tödlich.

Anders als Stickstoff und Methan löst sich Schwefelwasserstoff nur, wenn die Gülle bewegt wird. Vorsicht ist daher vor allem beim Rühren oder nach dem Ablassen  beim Öffnen des Deckels zum Gülleloch geboten.

3. Eine Fütterung mit Zusätzen wie Rapsöl oder sulfathaltiges Brunnenwasser können die Bildung von H2S begünstigen. 

4. Güllezusätze zum Anreichern des Düngers mit Ammoniumstickstoff oder Schwefel können ebenfalls zu mehr Gasaustritt führen.

4. Wärme beflügelt die Abbautätigkeit von Mikroorganismen und es werden mehr Gase gebildet. Daher ist es besser, die Gülle draussen zu lagern statt z.B. unter Spaltböden in der Wärme des Stalls.

jsc