Das Bild der Kuh, die durch den Wald streift, hat die Leser verschiedener Zeitungen beschäftigt und berührt. Dabei schien niemand die Rassenbezeichnung des Tieres zu hinterfragen. Fast niemand.

40 Jahre Berufserfahrung

Auch Walter Reusser aus Zollikofen BE verfolgte die Geschichte. Als ehemaliger Zuchtinspektor beim Schweizer Fleckviehzuchtverband mit 40-jähriger Berufserfahrung, kann man ihn durchaus als Fachmann bezeichnen. Reusser ist sich sicher; Spächtli ist keine Evolèner Kuh.

Kein passendes Aussehen

Laut Reusser ist Spächtli ziemlich sicher eine Red Holstein-Kreuzung. Evolèner, wie sie im Wallis gezüchtet würden, sähen anders aus. "Rinder dieser Rasse sind klein und rundlich, Spächtli hingegen ist ein flaches Rind und eher gross". Zudem sei auch die Fellfarbe nicht charakteristisch. 

Evolèner bei Pro Specie Rara

Auf der Website der Pro Specie Rara Schweiz ist die Evolèner Kuh als alte, berggängige und alptüchtige Rasse beschrieben. Die Tiere seien zutraulich, hätten feine Glieder mit dünnen, aber starken Knochen. Weisse Flecken am Bauch, Schwanz und über dem Rücken sowie ein Stirnfleck sind laut Pro Specie Rara rassetypisch. Gewöhnlich würden diese Kühe zwischen 115 bis 125 cm Widerristhöhen und ein Gewicht von 400 bis 500 kg.

Auf Gut Aiderbichel sei die freiheitsliebende Kuh nun sicher gut aufgehoben, glaubt Reusser. Dies sicher unabhängig davon, welcher Rasse sie denn nun genau angehört.