Geschafft hat er es und ein wenig «geschafft» ist er auch, der 18-jährige Romooser Jungzüchter Kilian Pfulg. Die gegen 140 Teilnehmer aus ganz Europa und eine Gruppe aus Nordamerika wurden in Belgien während fünf Tagen in Ateliers geschult, von den Experten laufend beobachtet und bewertet (siehe Artikel Seite 32).

Die drei Brüder als Vorbilder

«Wir gingen lediglich zum Schlafen in die Unterkunft», erzählt der angehende Landmaschinenmechaniker (4. Lehrjahr). Eine Rangierung unter den besten 20, war das hochgesteckte Ziel von Kilian Pfulg, bevor es per Bus nach Belgien ging.

Die einzelnen Disziplinen habe er im Vorfeld nicht speziell geübt. Was schliesslich zu einem etwas mulmigen Gefühl führte, wie er zugibt. Pfulg sollten aber seine Ruhe und trotz jugendlichem Alter enorme Erfahrung in der Viehzucht zu Gute kommen. Von den drei älteren Brüdern Florian, Koni und Stefan habe er viel profitiert und abgeschaut.

«Vieles habe ich von meinen Brüdern», gibt er zu. Das Züchterauge beim Richten habe er von Florian mitbekommen, das Scheren lehrte ihn Koni und Stefan ist das Vorbild beim Vorführen im Ring.

Milchviehzucht- und Haltung ist nicht nur auf dem elterlichen Betrieb Goldsite, als Generationengemeinschaft geführt von Vater Willi und Bruder Florian, sondern auch in seiner Freizeit zentral.

Er ist aktives Mitglied bei den Luzerner Braunvieh-Jungzüchtern und nimmt mit seinen schönsten Rindern regelmässig an den bedeutenden Braunvieh-Ausstellungen in der ganzen Schweiz teil. Dank seinem Hobby habe er viele Leute kennengelernt, er schätzt die Kameradschaft unter den Jungzüchtern sehr.

Das Vieh hat Priorität

Nebst der Mithilfe auf dem Betrieb in der Bergzone III bleibt gerade noch Zeit für die Guggenmusig. Bei Terminkollisionen wüssten seine Fasnachtskollegen allerdings, was Priorität habe.

Dass es ihm in Belgien so gut lief, habe er irgendwie noch gar nicht realisiert, sagt Pfulg, der bereits den Schweizermeister-Titel bei den Braunviehjungzüchtern innehat.

Sehr gut fühlte er sich beim Scheren und Vorführen. Beim Richten habe er sich einige Sorgen gemacht. Unbegründet, wie sich herausstellte.Die perfekte Kuh hat für ihn ein super Euter und müsse einfach funktionell sein. Stiere wie Blooming, Beaver, Calvin oder Genox-Boy sind aktuell hoch im Kurs.

Nächsten Sommer wird er nach Plan die Lehre abschliessen. Was danach kommt, lässt der bescheidene Sieger offen. Vielleicht etwas in Richtung Chauffeur. Und daneben wird er sich weiterhin leidenschaftlich ums Vieh kümmern.

aem