Getreide- und Eiweissfuttermittel sind sehr kostspielige Futtermittel. Ausserdem haben diese oftmals eine sehr hohe Wertigkeit, weshalb der Einsatz in der Milchproduktion ebenfalls kritisch betrachtet werden kann.

AboEine Mischration hat viele Vorteile; die Pansensynchronisation wird dadurch aber nicht garantiert.Frage an den FachmannDamit der Pansen auch synchron läuftMittwoch, 15. Mai 2024 Das Stichwort «Feed no Food» fällt hier schnell ins Gewicht. Diese Tatsache stellt Milchproduzenten und -produzentinnen vor Herausforderungen. Jede betriebsleitende Person muss sich daher überlegen, wie der Kraftfuttereinsatz optimiert werden kann, ohne dass es zu Leistungseinbussen kommt oder die Tiergesundheit leidet. Es gilt also, das Kraftfutter möglichst effizient einzusetzen. Wie Auswertungen zeigen, gibt es sehr grosse Streuungen bei der Kraftfutter-Effizienz. Damit es am Ende des Jahres nicht zu einer grossen Überraschung kommt, soll der Kraftfutterverbrauch je Kilogramm produzierter Milch regelmässig kontrolliert werden.

Gezielte Zuteilung des Kraftfutters 

Als Grundsatz gilt: Je tiefer der Wert, desto besser. Auch Betriebe mit hohen Milchleistungen kommen mit weniger als 150 g pro produziertem Kilogramm Milch aus, insofern das Kraftfutter eben gezielt zugeteilt wird und die aufgenommene Grundfuttermenge und die damit verbundene Grundfutterleistung stimmt. Topbetriebe erreichen gar weniger als 100 g pro produziertem Kilogramm Milch. Je tiefer die Leistung der Kühe ausfällt, desto tiefer muss der Wert der Kraftfutter-Effizienz sein.

Menge an Laktationsstadium anpassen 

Die Kraftfuttermengen sollen nicht nur an die Milchmenge, sondern auch an das Laktationsstadium angepasst werden. Daneben muss besonders ab dem 200. Laktationstag die Körperkondition mitberücksichtigt werden. Besonders bei einer hohen Grundfutteraufnahme kann Kraftfutter eingespart werden. Bei sehr hohen Kraftfuttermengen verschlechtert sich die Kraftfutter-Effizienz, da es zu einer erhöhten Grundfutterverdrängung kommt.

Wichtig ist auch, die Kraftfutterverwertung durch das Tier ständig im Auge zu behalten. Kraftfutter, das sich im Kot wiederfindet, ist sehr teuer. Die notwendige Ergänzung der Ration mit teurem Eiweissfutter muss sich am Milchharnstoffgehalt orientieren. Werte von rund 20 mg/dl Milch im Mittel der Leistungsgruppe sind ausreichend.

Gezielter Einsatz von teuren Spezialfuttermitteln

In der Regel sind Einzelfuttermittel wie Biertreber, Trockenschnitzel, Melasse, Rapsextraktionsschrot und Futterharnstoff günstiger zu bekommen als Fertigfutter. Sie können auch ohne weitere Bearbeitungsschritte beispielsweise sehr gut in Mischrationen eingesetzt werden.

Beim Zukauf von Fertigfutter müssen auf jeden Fall Angebote und Preisvergleiche eingeholt werden. Der Einsatz von teuren Spezialfuttermitteln muss sehr gezielt erfolgen und ständig hinterfragt werden.