Wasser sei eines der wichtigsten Futtermittel für die Kuh, informierte Walter Schmitz, Fütterungsexperte, am Strickhof-Fachabend. Er empfiehlt, die Tränken täglich zu reinigen, denn die Kuh sei sehr empfindlich, was Gerüche und Geschmäcker angeht. «Wenn ich will, dass die Kuh viel frisst, dass sie viel Milch gibt, muss sie auch viel saufen können», folgert er.

Dreck ist ein unerwünschter Puffer

Auch die pH-Absenkung bei der Milchsäuregärung sei wichtig, sagt Walter Schmitz, weil durch niedrige pH-Werte unerwünschte Bakterien wie Clostridien ihren Stoffwechsel einstellen. Angestrebt sei ein hoher Zuckergehalt des Futters, dies fördere die Milchsäuregärung. Je kürzer das Gras auf der Wiese anwelke, desto mehr Zucker stehe für die Silierung zur Verfügung. Ob die pH-Wert-Senkung erfolgreich geschehen kann, hänge auch vom Dreck-Anteil ab. Zum einen wirke Boden puffernd, das heisst es braucht mehr Milchsäure, um den gleich niedrigen pH-Wert zu erreichen. Zum anderen bringe man mit dem Boden Clostridien in die Grassilage, diese nutzten ebenfalls Zucker und stünden so in Konkurrenz zu den Milchsäurebakterien. Deswegen seien möglichst viel Milchsäurebakterien erwünscht, die möglichst schnell den vorhandenen Zucker in Milchsäure umsetzen. Späte Schnitte sind da bekanntlich vor allem eine Herausforderung: Tendenziell hätten diese eher wenig Masse, und der Erdbesatz verteile sich auf wenig Futter.

Wann die Gärung abgeschlossen ist, sei unterschiedlich, sagt Schmitz. Maissilage sei ein Substrat mit ausreichend Zucker und mit einer sehr geringen Pufferkapazität, das sehr gut vergäre, dort habe man in der Regel einen geringen Dreckeintrag. Da sei die Milchsäuregärung innerhalb von 20 Tagen abgeschlossen. Immer wenn aber Essigsäurebildung gewollt und gebraucht werde, zum Beispiel wenn man heterofermentative Milchsäurebakterien einsetze, dann brauche die Gärung deutlich länger, so 6 bis 8 Wochen.

Schlechtes Futter ist teuer

Die Grassilage wird auf dem Strickhof in Lindau, Kanton Zürich, in zwei verschiedene Fahrsilos verteilt, ist am Fachabend zu erfahren. Der erste Schnitt kommt auf beide Silos. Der zweite und dritte Schnitt kommt je auf eines. Wo es noch Platz hat, kommt der vierte und fünfte Schnitt hin. Dieses Jahr konnte laut Katrin Müller, die durch den Fachabend führte, kein fünfter Schnitt geerntet werden. Normalerweise würden keine Hilfsmittel benutzt, sagte sie, dieses Jahr jedoch seien wegen der schlechten Erntebedingungen und des schlechten Ernteguts bei der Maissilage Milchsäurebakterien eingesetzt worden.

Schlecht geratene Silage sei auch für Rinder oder trockengestellte Kühe nicht geeignet, sagt Walter Schmitz: «Die Trockensteher sind mit Abstand die empfindlichste Kuhgruppe im Stall». Wichtig sei auch, den Futtermischwagen regelmässig zu reinigen. «Ich habe schon mal Autoreifen darin gefunden», gibt er eine Anekdote preis. Er empfiehlt, den Futtermischwagen einmal im Monat, am bestenmit dem Hochdruckreiniger, zusäubern. Ausgangspunkt der Futterhygiene sei die Grundfuttergewinnung. «Gutes Grundfutter ist teuer, schlechtes ist noch teurer», ist seine Aussage. Den Futtertisch könne man durch eine glatte und versiegelte Oberfläche besser sauber halten, zudem sollte einmal am Tag das Futter komplett ausgeräumt werden.

Wie kann man das Vogel-Problem lösen?

Walter Schmitz hat auch Tipps gegen Vögel, die sich am Fahrsilo bedienen: Die Silofolie könne mit Sandsäcken beschwert werden, erstmals, um zu verhindern, dass Luft unter der Silofolie ins Silo einziehen könne. Gleichzeitig könne so ein Vogelschutznetz darübergespannt werden, das mit entsprechendem Abstand zur Silofolie Schäden durch Vögel recht gut unterbinden könne.