Der Schweizerische Holsteinzuchtverband heisst neu "Holstein Switzerland Genossenschaft", dies wurde an der Delegiertenversammlung vom Donnerstag in Freiburg beschossen. Dieser neue Name sei sprachneutral und man habe gegenüber dem Ausland noch einen einheitlicheren Auftritt.
Andreas Hitz, Präsident von Holstein Switzerland, kritisierte an der Delegiertenversammlung den einheimischen Milchmarkt. "Aus meiner Sicht ist es höchste Zeit, dass man den Bauern echte alternative Produktionsmöglichkeiten anbietet. Dies geht aber nicht ohne staatliche Förderung in unserem teuren Kostenumfeld", fordert Hitz. Und weiter: "Wie soll eine Schweizer Milchproduktion aufrechterhalten werden, wenn unsere vor- und nachgelagerten Betriebe Schweizer Kosten und Schweizer Margen verrechnen und das Produkt schliesslich nicht, oder nicht viel teurer sein darf als das Konkurrenzprodukt aus dem Ausland", ärgerte sich der Präsident.
Die Milchkrise spürt allmählich auch der Verband. So ist der Mitgliederbestand von 2233 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr um 38 zurückgegangen. Auch der weibliche Herdebuchbestand ist um 268 auf 115 992 Stück gesunken. Nichtsdestotrotz ist die Holsteinkuh leistungsmässig top. So beträgt die durchschnittliche Standardlaktation 8838 kg Milch (+163 kg) mit 3,96 Fett und 3,21% Eiweiss.
Aber auch zuchtmässig lässt sich ein Trend ablesen. So wurden schon im siebten aufeinanderfolgenden Jahr mit einem Fleischrassenstier am meisten Besamungen durchgeführt. Diese Rangliste hält nach wie vor der Stier Silian. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 7067 Besamungen mit ihm durchgeführt. An zweiter Stelle liegt der kanadische Holsteinstier Mapel Wood Brewmaster (4718 Besamungen). Weiter folgt der Limousin-Maststier Daniel (3334) und der Blau Beglier Nitrate (3258).
In den statutarischen Geschäften wurde von den Delegierten ein neues Vorstandsmitglied gewählt. Patrick Blum aus Pfaffnau LU ersetzt Herbert Hummel im Vorstand. Obwohl Holstein Switzerland im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von 90 000 Franken einfahren musste, steht der Verband mit einem Vermögen von gut 15 Mio Franken gut da.
Peter Fankhauser