Wir begegnen ihr in der Ultraschall-Untersuchungsecke an der Swiss Expo: Erica Rijneveld beobachtet genau, was das Tierarzt-Team mit der dort stehenden Kuh tut. Auf die Frage, ob das ihre Kuh sei, verneint sie lachend. Sie führe sie bloss vor, das sei ihr Job.
Einfrau-Firma
Sie dreht sich um und zeigt auf die Aufschrift ihrer Jacke: "Livestock Show Equipment" heisst es dort. Das ist gleichzeitig der Name von Rijnevelds Firma, die sie schon 1998 gegründet hat, lange bevor man hier fläckendeckend Kühe stylte.
Als Einfrau-Firma reist Erica weltweit von Schau zu Schau. Sie führt nicht nur vor, sondern stylt auch Kühe, richtet Showmanship-Wettbewerbe und vertreibt Clipping- und Styling-Produkte via ihre Website. Sie ist also auch so etwas wie eine digitale Schaunomadin.
Mit 14 die Passion entdeckt
Rijnveld entdeckte ihre Passion, als sie mit 14 auf dem Milchbetrieb des Onkels mitzuhelfen begann, später arbeitete sie bei Castelverde Holstein in Italien, wie man einem ausführlichen Artikel von "Bullvine" (in Englisch) entnehmen kann.
Der Aufenthalt in Italien war prägend. Die Produkte, mit denen sie dort arbeitete fand man in Holland noch nicht, das war der Auslöser für die Firmengründung.
Die Nomadin zieht weiter
Dass die Euter hier mit Ultraschall untersucht werden findet sie gut, sie kenne die Tierärzte und sei interessiert an ihrer Arbeit, auch um dann für die Vorbereitung ihrer Kundinnen besser gerüstet zu sein.
Viel Zeit hat sie nicht für ein Gespräch. Die nächste Kuh wartet. Und wenn morgen die Swiss Expo zu Ende ist, zieht die Nomadin weiter. Nächste Station: Deutschland.
akr
PS. Im Nachgang zum Erscheinen dieses Artikels hat sich Patrick Rüttimann, Züchter und Equipment-Händler aus Hohenrain bei uns gemeldet. Er vertreibe in seinem Shop sämtliches Zubehör für das Schauwesen. Dabei werde genau darauf geachtet, dass nur in der Schweiz zugelassene Produkte verkauft werden, zudem bezahle der Kunde auch sämtliche in der Schweiz obligatorischen Abgaben.