1. Ein Hochdruckreiniger
Kühe waschen war schon immer die Hauptbeschäftigung in den Tagen vor der Schau. Wer will schon auffallen mit Tieren, die aufgrund mangelhafter Reinlichkeit ihre Schönheit nicht voll zur Geltung bringen können. Heute kann man sich das kaum mehr vorstellen. Es gab aber durchaus eine Zeit vor diesem Gerät, wie sich BauernZeitungs-Viehzuchtspezialist Peter Fankhauser in unserer jüngsten Ausgabe erinnert: "Einen Hochdruckreiniger gab es vor 45 Jahren auf unserem Betrieb noch nicht. Darum musste meine Mutter am Abend vor der Viehschau immer viel Wasser auf dem Holzherd kochen. Neben dem Brunnen schrubbten dann Vater und ich an den Kühen herum und schmierten sie mit ganz schön viel Schmierseife ein". 

2. Eine Viehschere
Das Styling wird heute an Spitzenschauen an die Spitze getrieben. Den Föhn und den Haarspray können sie für Ihre Beständeschau getrost im Badzimmer lassen, aber ein bisschen trimmen schadet nichts. Der «Rubi», wie man im Bernbiet ein Kraushaarreiches Tier pflegt ist nämlich nach wie vor nicht speziell beliebt bei den Experten. Aber auch bei der glatthaarigen Kuh lohnt sich ein minimaler Trimm, wenigstens der rasierte Ring am Schwanz und ein bisschen Topline sollten es schon sein. 

3. Eine Rolle Absperrband
Bevor Sie die Kühe auf den Schauplatz treiben lohnt es sich, den Weg dorthin ein wenig zu zaunen. Zuviele Bauern sind schon stundenlang aufgeregten Kühen im Wald nachgerannt und dann fast zu spät und ausser Atem im Dorf angelangt.

4. Ein Eimer
Vielleicht sollten Sie nicht grad den Kessel nehmen, mit dem sonst der Küchenboden nass aufgenommen wird. Denn dieser Kübel soll schlimmeres verhindern, wenn die Kuh ein dringendes Bedürfnis verspürt, oder gibt es etwas ärgerliches, als ein frisch gewaschenes Exemplar, das sich den Schwanz verscheisst und dann alles ein bisschen verteilt auf den Flanken.

5. Ein wenig Gelassenheit
Bei jedem Wettkampf gibt es Gewinner und Verlierer. Also, gratulieren Sie Ihrem Nachbarn, auch wenn er schon in der fünften Kategorie hintereinander vor Ihnen steht. Und nehmen Sie es gelassen, wenn Ihre beste Kuh zum dritten Mal hintereinander beim Bein nicht über eine vier hinauskommt, die nächste Viehschau kommt bestimmt und damit vielleicht auch der lang ersehnte Experte, der die wahren Qualitäten Ihres vierbeinigen Talents erkennt.

6. Ein Gnagi
Was wäre eine Viehschau ohne währschafte Verpflegung. Und hier führt kein Weg am Gnagi vorbei. Vor allem wenn es schon etwas herbstelet, die Sonne nicht richtig drücken will und es kühl bleibt, dass man fast den Kuhnagel kriegt. Der Schweinsschmutz wärmt und gibt Energie zurück, zudem kann man so die Solidarität mit den gegenwärtig preisgeplagten Schweinehaltern ausdrücken.

7. Ein wenig Ausdauer
Wenn Sie dann um vier immer noch in der Wirtschaft sitzen und draussen die Kühe muhen und Grossätti zum Aufbruch mahnt, weil man sonst zu spät in die Käsi kommt, dann gibt’s kein Halten mehr. Nun ist es erfahrungsgemäss so, dass die losgebundenen Kühe noch mehr Stalldrang verspüren als Grossätti und im Laufschritt, wenn nicht im Galopp heimstreben. Hier lohnt es sich, ein bisschen Ausdauer zu haben, damit Sie mit einem Gnagi, 2-3 Bier und einem Kafi Fertig im Bauch den gröbsten Landschaden verhindern können. Oder einen schnellen Stift.    

akr