Am späten Sonntagabend zwischen 22.30 und 23.00 Uhr ist über dem nördlichen Teil des Weinlandes eine heftiger Gewittersturm aufgezogen. Aufgrund seiner Heftigkeit mit Starkregen, hat der Sturm in den betroffenen Gebieten Erinnerungen an das Augustunwetter 2017 geweckt.

Doch der gebietsmässige Umfang ist bei weitem nicht mit dem Ereignis am frühen Morgen des 2. August 2017 zu vergleichen, als das Unwetter ein grosses Ausmass verzeichnet hat.

Der Hagelzug, welcher in diesem grösseren Gewitter am Sonntagabend eingebunden war, zog von Rheinau quer durch das nördliche Weinland Richtung Osten über Ossingen und Truttikon, Waltalingen und Guntalingen bis nach Unterstammheim. Seine Spuren hinterliess teilweise enormen Schäden bis an den Rhein und Untersee.

Erinnerungen an 2017

Die Bilder an den geschädigten Kulturen gleichen teilweise jenen vor 2 Jahren. Insbesondere sind beachtliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen zwischen Trüllikon, Ossingen, Truttikon, Waltalingen und Unterstammheim zu verzeichnen. Betroffen sind nebst den Feldkulturen wie Mais, Zuckerrüben, Sonnenblumen oder Bohnen auch wiederum Spezialkulturen wie Obst und Reben.

Entsprechend einer ersten Übersicht liegt der Schwerpunkt der Schäden an den Weinkulturen zwischen Ossingen, Trüllikon  und Truttikon bis nach Waltalingen und Unterstammheim. Gerade die Waltalinger Reblage zeigt ein unterschiedliches Bild. Die Rebparzellen im nordwestlichen Teil sind deutlich stärker in Mitleidenschaft gezogen worden als jene auf der Seite des Schloss Schwandegg. Auch in Ossingen sind die Schäden rund um das Weingut Wiesendanger im Nordwesten deutlich schlimmer als jene Lagen im Nordosten der Gemeinde.

Massive Schäden sind auch an Kern- wie auch Steinobstkulturen zu verzeichnen. Angeschlagene Äpfel und Birnen, aber auch Zwetschgen und Pflaumen sind kaum mehr verwertbar. Dies gilt ebenso auch für die Truttiker Minikiwis, wo der Hagel ebenfalls Schäden angerichtet hat. Doch auch viele liebevoll gepflegte Hausgärten mit Blumen, Gemüse und auch Strauchbbeeren sind in Mitleidenschaft gezogen worden.

Auch starke Sturmböen

In der intensiven Hagelgewitterzelle waren zudem starke Sturmböen eingebettet, wie abgeknickte oder auch umgeworfene Bäume im Wald und in der Flur zeigen. Vereinzelt sorgte der Sturm für abgedeckte Hausdächer. Zudem wurden Starkniederschläge verzeichnet, wo innert kürzester Zeit 30 und mehr Millimeter Regen fielen.

Eine Gesamtübersicht über den Schadenumfang in der Landwirtschaft ist aber erst in einigen Tagen möglich, wenn die Auswirkungen des Hagels an den Feldkulturen wie auch Obst und Wein deutlicher sichtbar werden.

Bei der Schweizer Hagel versicherten Kulturen werden je nach Art erst nach einigen Tagen durch Experten abgeschätzt. Dabei gilt zu beachten, dass viele Landwirte auf eine Hagelversicherung und somit auch keine Vergütungen für diese Schäden erhalten.