Nur wer Früchte mit einer sehr guten Qualität einlagert, kann diese auch erfolgreich bis ins nächste Jahr lagern. Neben der Erntequalität beeinflussen Faktoren wie Lagertemperatur und -feuchtigkeit, Hormone, die Stapeltechnik und die rechtzeitige Auslagerung der Früchte die Qualität. Für die optimale Lagerung stehen auf vielen Betrieben Kühllager und auf spezialisierten, grösseren Betrieben CA (Controlled Atmosphere)-, DCA (Dynamic Controlled Atmosphere)- und ULO (Ultra Low Oxygen)-Lager zur Ver­fügung.

Erntereife messen: Für die Reifemessung eignet sich der Streif-Index am besten, denn nur Früchte, die mit einem optimalen Reifegrad geerntet werden, können auch lange gelagert werden. Für die Messung des Reifeindex werden von zehn Bäumen je eine Frucht genommen und den Reifegrad bestimmt.

Lagertemperatur und Luftfeuchtigkeit: Die optimale Lagertemperatur variiert nicht nur zwischen Apfel und Birne sondern auch zwischen den Sorten.

  • Sorten wie Arlet, Idared, Maigold und Mairac werden idealerweise bei 2° bis 3°C gelagert.
  • Beim Boskop liegt die optimale Lagertemperatur bei 4°C.
  • Die optimale Lagertemperatur der Birnen liegt mit minus 1° bis 0°C tiefer als die der Äpfel.
  • Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei der Lagerung zwischen 90 % und 94 %.
  • Die Hauptsorten, wie Gala oder Braeburn, sollen bei einer Luftfeuchtigkeit von 90 % bis 92 % gelagert werden.
  • Bei Sorten wie Ladina, Pinova, Golden und Rubinette liegt die optimale Luftfeuchtigkeit mit 92 % bis 94 % etwas höher.

Das Hormon Ethylen: Das Pflanzenhormon Ethylen löst die Reifung, d. h. die Alterung der Früchte aus. Deshalb sollten die Äpfel und Birnen von Ethylen geschützt werden, indem Verbrennungsmotoren von Traktoren, Lastwagen, Fahrzeugen und Gabelstaplern von den Kühlräumen ferngehalten werden. Es wird deshalb empfohlen, elektrische Gabelstapler zu verwenden.

Regelmässige Kontrollen bei der Lagerung: Die Lagerfaktoren Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Gaszusammensetzung müssen laufend kontrolliert werden. Temperaturschwankungen und Verunreinigung der Luft durch faulende Früchte sollen unbedingt vermieden werden.

Rechtzeitiges Auslagern: Früchte mit einer niedrigen Qualität, die physiologische Schäden wie z. B. Glasigkeit, Stippe und ­Lentizellenflecken aufweisen, sollen als erstes ausgelagert ­werden.