Nur ein gesunder Wald ist langfristig in der Lage, seine verschiedenen Funktionen zu erfüllen. Doch die Baumgesundheit wird weltweit von Dürreperioden, Spätfrost, nach Überschwemmungen übersättigten Böden, Starkniederschägen und Stürmen beeinträchtigt, wie die Technische Universität München (TUM) in einer Mitteilung ausführt. Geschwächte Bäume sind überdies anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Ein Satelliten-basiertes Frühwarnsystem könne zukünftig helfen, angeschlagene Wälder zu erkennen.

Weniger grün als Warnsignal

Der «Waldzustandsmonitor (WZM)» der TUM analysiert die Grünheit des Waldes – aufgrund des bekannten Fakts, dass gesunde Bäume grünes Laub oder grüne Nadeln tragen. Auf Karten werden wahlweise verschiedene Länder Europas dargestellt, die Daten lassen sich je nach Jahr vergleichen. Damit ist z. B. eine Abschätzung möglich, ob sich ein Waldgebiet von einer Dürreperiode erholt hat oder welche langfristigeren Auswirkungen ein flächendeckender Käferbefall hatte. Dies immer basierend auf den noch lebenden Bäumen – was vom Sturm gefällt oder als Käferholz geschlagen worden ist, bleibt als Schaden bestehen.

Erholung nach extremer Dürre möglich

Die TUM hat die Daten für Deutschland ausgewertet und kommt zum Schluss, dass sich die deutschen Wälder im Regensommer 2021 teilweise von den vorangegangenen Hitzesommern (2018 bis 2020) erholt haben. Forste seien also auch nach einer extremen Dürre noch regenerationsfähig, so die Schlussfolgerung der Münchner Forschenden. Allerdings hätten nicht alle Waldgebiete vom sommerlichen Regen 2021 profitieren können. «Sie sind im Waldzustandsmonitor weiterhin rot dargestellt, das heißt, dort waren die Schäden von 2018 bis 2020 so extrem, dass sie selbst jetzt noch zu sehen sind. Deshalb kann man hier von langfristig größeren Schäden ausgehen», wird Wissenschaftler Allan Burras zitiert.

Besser verstehen und Risiken erkennen

Die Informationen aus dem WZM und Untersuchungen vor Ort sollen dazu beitragen, die Ursachen für Abweichungen in der Grünheit von Wäldern zu erklären. Die Forschenden erhoffen sich davon ein besseres Verständnis für die Ökophysiologie von Bäumen unter Stress. Ausserdem könnten so Waldbesitzer(innen) frühzeitig auf mögliche Risiken hingewiesen werden.

Hier geht’s zum interaktiven Waldzustandsmonitor.