Einmal mehr betreffen die Massnahmen zur parlamentarischen Initiative über die Absenkpfade Nährstoffe und Pestizide nur die Landwirtschaft, bemängelt die Landwirtschaftskammer (Laka) des Schweizer Bauernverbands in einer Mitteilung. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, müssten aber auch die anderen Sektoren ihren Beitrag leisten.

Der wirtschaftliche Druck wächst

Die geplanten Verordungsanpassungen werden nach Meinung der Laka den wirtschaftlichen Druck auf die Produzenten erhöhen. Obwohl der Bundesrat davon ausgehe, dass die erwarteten Ertagseinbussen durch höhere Wertschöfpung am Markt kompensiert werden können, fehlten entsprechende Massnahmen. Als Beispiele nennt die Laka Ansätze zur Absatzförderung oder die bessere Sensibilisierung der Konsument(innen). Hier bestehe grosser Nachholbedarf.

Teile der AP 22+ helfen nicht

Verschiedene Elemente der sistierten AP 22+, die in die Absenkpfade integriert worden seien, tragen nicht zur Erreichung derer Ziele bei, so die Laka. Ausserdem habe der Bundesrat «extrem ambitiöse» Reduktionsziele bei den Nährstoffen vorgeschlagen.

Nach intensiver Diskussion haben sich die Laka-Mitglieder daher für eine Reduktion um 10 statt 20 Prozent für Stickstoff und Phosphor ausgesprochen. 

Weiter erwarte man, dass die Suisse-Bilanz vor einer Reduktion des Toleranzbereichs praxistauglich überarbeitet werde. 

Die vom Bundesrat vorgeschlagene Vorgabe von 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen auf der Ackerfläche hat nach Meinung der Laka keinen Reduktionseffekt.

Praktikable und pragmatische Umsetzung

Die Laka begrüsst die weiterentwickelten Produktionssystembeiträge, die bei der Erreichung der Reduktionsziele unterstützen sollen, mehrheitlich. Sie erwarte aber eine praktikable und pragmatische Umsetzung, die auch die Glaubwürdigkeit der Programme gewährleistet.

Als Vizepräsident des SBV hat die Laka Alois Huber gewählt.