Die Trinkwasser-Initiative und die Initiative für ein Verbot von synthetischen Pestiziden verfolgten dasselbe Ziel, aber auf unterschiedlichen Wegen, schrieb die Trägerschaft der Kampagne «2x Ja». Am Mittwoch legte sie in Bern vor den Medien ihre Argumente für die beiden Initiativen dar.

Enorme Kosten

Die intensive Landwirtschaft stehe unter Zugzwang, hält das Komitee fest. Die Folgen von Insektensterben, Wasserverschmutzung, Verlust der Bodenfruchtbarkeit und von naturnahen Lebensräumen verursachten enorme Kosten. «Weiter wie bisher mit der Agrarpolitik ist für unsere Gesellschaft keine Option.»

Das Verständnis in der Bevölkerung für den Einsatz von Pestiziden und deren Rückstände im Trinkwasser und in Lebensmitteln sinke, so das Komitee. Es verspricht sich vom doppelten Ja in der Zukunft kaum mehr Umweltbelastungen durch giftige Pestizide, keinen übermässigen Einsatz von Antibiotika mehr und weniger Überdüngung.

Sistierung blockiert Entwicklung der Landwirtschaft

Nach der Sistierung der Agrarpolitik 2022+ im Parlament sei die Entwicklung einer ökologischeren und gesünderen Landwirtschaft blockiert, macht das Komitee geltend. Die beiden Initiativen seien ein nötiger Schritt vorwärts. Die Übergangsfristen seien lang genug, damit sich Praxis und Wissenschaft umstellen könnten.

Die Träger der «2x Ja»-Kampagne sind Pro Natura, Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz, Greenpeace, WWF Schweiz, Aqua Viva, Bird Life Schweiz und der Schweizerische Fischerei-Verband.

Zwei Initiativen, zwei Wege

Die Trinkwasser-Initiative des Vereins «Sauberes Wasser für alle» fordert eine Versorgung der Menschen im Land mit gesunden Lebensmitteln und sauberem Trinkwasser. Subventionen sollen nur noch Bauern erhalten, die auf Pestizide, vorbeugend oder systematisch verabreichte Antibiotika und zugekauftes Futter verzichten.

Auch die landwirtschaftliche Forschung, Beratung und Ausbildung soll nur unter diesen Bedingungen Geld vom Bund erhalten. Für die Umstellung würden acht Jahre Zeit eingeräumt.

Hinter der Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» steht ein Komitee von Bürgerinnen und Bürgern. Sie fordern ein Verbot synthetischer Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege.

Verboten werden soll auch der Import von Lebensmitteln, die mit synthetischen Pestiziden hergestellt wurden oder die solche enthalten. Die Durchführungsvorschriften müssten innerhalb von zehn Jahren in Kraft treten.