AboMethan stammt in der Schweiz in erster Linie aus der Tierhaltung und ist weniger langlebig als CO2. Das gilt es zu berücksichtigen.KlimawandelMethan ist weniger klimaschädlich – und muss trotzdem reduziert werdenSamstag, 12. August 2023 Die Geschichte der Menschheit ist eng mit den Wiederkäuern verknüpft. Dank ihrer Fähigkeit, Gras- und weitere pflanzliche Biomasse mithilfe von Mikroorganismen abzubauen, produzieren sie - wie zum Beispiel die Kuh wertvolle menschliche Nahrung wie Fleisch und Milch.

Forschung zur Reduktion von Methanausstoss

Die Wiederkäuer bauen die Pflanzen im Pansen ab. Mithilfe von Mikroorganismen wird hier verdaut, was das Tier frisst. Bei diesen Abbauprozessen fallen jedoch auch Abfallprodukte, wie das Treibhausgas Methan (CH4) an. Weil immer mehr Kühe gehalten werden, nimmt auch deren Methanausstoss stetig zu. Zahlreiche Forscher bemühen sich, Wege zu finden, diesen Austoss zu reduzieren.

Zugabe von tanninhaltigen Futtermitteln reduziert den Ausstoss

Ein möglicher Ansatz, das zu erreichen, ist die Verfütterung von tanninhaltigen Futtermitteln wie zum Beispiel von Esparsette und Akazien-Extrakt. Diese verringern die Methanproduktion im Pansen, weil sie den Abbau von Kohlenhydraten (insbesondere von Fasern) reduzieren oder direkt gegen die methanbildenden Mikroben wirken. Dies könnte jedoch negative Auswirkungen auf die Tierleistung haben.

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Forscher der Agroscope haben sich nun genau mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt. Konkret wurde untersucht, wie die Verfütterung von tanninhaltigen Futtermitteln die Tierleistung beeinträchtigt.

Agroscope Forscher untersuchen die Auswirkungen auf die Milchkuh

Verfüttert wurde Raigrassilage, Rotkleesilage und Esparsettensilage, mit und ohne Zugabe von Akazien-Extrakt. An den untersuchten Milchkühen wurden zahlreiche Messungen durchgeführt. Neben der Futteraufnahme wurde die Milchleistung, die Zusammensetzung der Milch, die Eigenschaften des Pansensaftes und die Mikrooranismen analysiert. Es wurde auch untersucht, wie viel Methan die Kühe im Pansen produzieren und wie viel Methan aus der Gülle der Tiere freigesetzt wurde.

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Stösst die Kuh weniger Methan aus, produziert sie auch weniger

Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Methanausstoss der Tiere tatsächlich verringerte. Das ging jedoch einher mit einer gleichzeitigen Reduktion der Milchproduktion und der Futteraufnahme. Man müsse darum, gemäss den Forschern, einen Einsatz von tanninhaltigen Futtermitteln zur Methanreduktion sorgfältig bewerten.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Journal of Dairy Science publiziert.

 

Fazit

-Akazie verringerte die CH4 Produktion im Pansen um 10 %, nicht aber die CH4-Emissionsintensität (Weniger Methan=weniger Leistung des Tieres). Die Verfütterung von Esparsetten-Silage führte zu einer Reduktion der CH4-Emissionen aus der Gülle.

-Sowohl die CH4-Produktion im Pansen, als auch die Freisetzung aus der Gülle waren vom Fasergehalt des Futters abhängig.

-Da tanninhaltige Futtermittel nicht nur die Methanproduktion sondern auch die Produktivität beeinflussen können, ist der Einsatz in der Praxis sorgfältig abzuwägen.

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AboStudieEsparsette und Akazie wirken gegen Ammoniak, aber es gibt einen HakenMontag, 3. Juli 2023