Spät abgeschlossen und historisch magerJahrgang 2021 ist die kleinste Berner Weinernte seit JahrzehntenDonnerstag, 25. November 2021 Die Weinernte belief sich 2021 auf insgesamt 609 038 Hektoliter, das sei 36 Prozent weniger als der Durchschnitt der letzten zehn Jahre, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilt. Verantwortlich dafür: die widrigen Wetterextreme. 

Nach den bereits ertragsschwachen Ernten im 2017 und 2020 ist die Ernte 2021 laut BLW die dritte innerhalb der letzten fünf Jahre, welche infolge meteorologisch schwieriger Umstände zu deutlich unterdurchschnittlichen Erträgen führt. Die letztjährige Weinernte sei die schlechteste Ernte seit 1957 gewesen, damals wurden rund 410 000 Hektoliter Wein produziert.

Kalter Frühling und stürmischer Sommer

Nach einem milden und niederschlagsreichen Winter habe das trockene und kalte Wetter im Frühling zu einem späten Austrieb und einem deutlich verzögerten Wachstum geführt. Vielerorts fügten Frostnächte im April den Reben Schäden zu, informiert das BLW.  Im landesweiten Mittel sei es der kälteste April in den vergangenen 20 Jahren gewesen.

Weitere gebietsweise schwere Schäden verursachten im Sommer zum Teil heftige Gewitter, Starkregen, Sturm und Hagel an den Reben. Zu Ertragseibussen führen laut BLW auch eine schlechte Befruchtung der Blütenstände infolge des anhaltend kühl-nassen Wetters im Juni, sowie starker Pilzbefall durch Echten und Falschen Mehltau. Auf einigen Parzellen habe dies sogar einen Totalausfall zur Folge gehabt.

Wenig Menge, dafür gute Qualität

Positiv wirkte sich das ideale Spätsommerwetter im September und Oktober auf den Reifeverlauf der verbleibenden Traubenbeeren aus. Dennoch fand die Traubenlese in den meisten Regionen ungefähr zwei Wochen später statt als üblich.

Die Qualität des Jahrgangs verspreche mit einem ausgewogenen Zucker-Säureverhältnis eine spannende Aromatik, so das BLW.