2021 werde als ein weiteres Negativ-Rekord-Jahr in die Annalen eingehen. Mittlerweile sei es in diesem Jahrzehnt schon das vierte Jahr mit einer unterdurchschnittlichen Weinernte, schreibt der Kanton Bern in einer Mitteilung. So hätten die Wetterkapriolen praktisch in der ganzen Schweiz und weiten Teilen der europäischen Weinbauregionen für ein schwieriges Jahr im Weinbau gesorgt – so auch im Bernbiet: Die Weinlese 2021 sei erst Ende Oktober abgeschlossen worden – später als in den Vorjahren. Mit knapp 974 Tonnen verarbeiteten Trauben sei es auch die kleinste Weinernte seit Jahren. Mit 917 Tonnen sei der grösste Teil der Trauben in der Region Bielersee geerntet worden, am Thunersee seien es 38 Tonnen und im übrigen Kantonsgebiet 19 Tonnen gewesen.

Verbliebene Trauben hat der Spätsommer gerettet

Die Witterungsbedingungen seien dieses Jahr für den Rebbau besonders anspruchsvoll gewesen. Immerhin habe das perfekte Spätsommerwetter im September bis in den Oktober die verbleibenden Traubenbeeren gerettet, sodass eine interessante Traubenqualität mit gutem Zucker-Säure-Verhältnis und schöner Aromatik eingebracht werden konnte.

Sogar weniger als im  «Hageljahr»

Mit den 974 Tonnen breche das Jahr 2021 sogar einen neuen Negativrekord: Selbst im «Hageljahr» 2013 seien noch 1’200 Tonnen Trauben geerntet worden. 2017 im «Frostjahr» und 2020 im «Verrieselungs- und Trockenjahr» seien es knappe 1’400 Tonnen gewesen. Grössere Ernten mit über 2’000 Tonnen habe es im Kanton Bern letztmals in den Jahren 2011 und 2018 gegeben.