Egal ob beim Grossproduzenten oder auf dem Marktfahrerbetrieb – Gewächshausflächen werden aufgrund der hohen Anfangsinvestitionen in der Regel ganzjährig sehr intensiv beansprucht. Aktuell wird daher im europäischen Forschungsprojekt «Greenresilient» unter Beteiligung von FiBL und Agroscope untersucht, wie mittels vielfältigerer Fruchtfolgen in Folientunnels und Gewächshäusern die Bodenfruchtbarkeit verbessert, Energie gespart und der Pflanzenschutzmitteleinsatz reduziert werden kann.

Zahlreiche Kulturen

So zeigen Versuche aus Österreich, dass zahlreiche Kulturen wie Radies, Bataviasalat oder auch Winterportulak und Hirschhornwegerich ohne Heizung kultiviert werden können, auch wenn es bis zu –10°C kalt wird. Mit dem Einsatz von geeigneten Gründüngungsmischungen wie Winterwicken, Roggen und Eiweisserbsen; einer Kleegrasdüngung oder einer Mulchschicht bleibt der Humusgehalt und die Bodenstruktur erhalten. Gleichzeitig lässt sich damit ein Teil des Stickstoffbedarfs der Sommerkulturen decken. Wie sich Mulchschichten, Gründüngungen oder der Einsatz von saisonalen und ganzjährigen Blühstreifen auf die Schädlingsregulation in Gewächshäusern auswirkt, wird derzeit untersucht.

Flüssiges Gärgut

Die Eignung von flüssigem Gärgut aus Biogasanlagen als Gemüsedünger im Gewächshaus erforscht das FiBL gemeinsam mit Agroscope in einem weiteren Projekt. Mit der Rückführung von Nährstoffen aus urbanen Räumen auf die Landwirtschaftsbetriebe lässt sich eines der Grundprinzipien des Biolandbaus erfüllen, nämlich mit möglichst geschlossenen Nährstoffkreisläufen zu wirtschaften. Versuche im Freiland haben gezeigt, dass flüssiges Gärgut eine finanziell interessante Alternative zu biologischen Stickstoff-Handelsdüngern sein kann. Auch im gedeckten Anbau lässt sich die Nährstoffversorgung von Gemüse gut mit flüssigem Gärgut decken. Entscheidend für die Verwendung des Düngers ist aber, ob es gelingt, diesen über die Tropfbewässerung auszubringen.

 

Diese und weitere aktuelle Themen im Bio-Gewächshausanbau werden an der diesjährigen ERFA-Sommertagung vom 7. August bei Agroscope in Conthey VS näher angeschaut und mögliche Lösungsansätze für Gross- wie auch Kleinstproduzent/-innen diskutiert. Infos und Anmeldung unter: www.bioaktuell.ch/aktuell/agenda