Bei vielen Kartoffelfeldern ist die Knollenentwicklung noch nicht so weit wie normalerweise zu diesem Zeitpunkt und das Kraut muss weiterhin geschützt und gesund erhalten bleiben. Beim Raps ist es an der Zeit, an die Saat zu denken.
Hohes Risiko für Fäule
Die feucht-kühlen Bedingungen bewirken weiterhin ein hohes Infektionsrisiko für Krautfäule. Die Befälle sind in allen Regionen zahlreich, deshalb ist ein lückenloser Schutz besonders wichtig. Optimal sind Produkte, welche nicht abgewaschen werden. Daher sind teilsystemische Produkte oder systemische Produkte vorzuziehen, sofern es die Anzahl Behandlungen nach Zulassung noch erlaubt.
Sporenabtötende Wirkung
Cymoxanil (teilsystemisch) ist nach drei Tagen abgebaut und bietet so nur kurz Schutz. Diese Aktivsubstanz kann man beifügen, wenn das Spritzintervall nicht eingehalten werden konnte, denn sie wirkt kurativ. Um Knollen vor Infektionen zu schützen, kann man ein Kontaktfungizid mit sporenabtötender Wirkung (z. B. Ranman Top, Leimay, Mapro etc.) beimischen. Solche Infektionen werden meist durch Sporen verursacht, welche mit dem Wasser von den Blättern in den Boden verfrachtet werden. Auch die besten Kontaktfungizide sind nach ca. 50 mm Regen ausgewaschen.
Das richtige Mittel gegen Alternaria
Zahlreiche Krautfäulefungizide haben eine Teilwirkung gegen Alternaria, es gibt aber auch Mittel, welche keine Wirkung haben wie Ranman Top, Revus, Infinito, Amphore Flex, Proxanil oder Leimay. Es kann sinnvoll sein, ein spezielles Mittel gegen Alternaria hinzuzufügen (Signum, Dagonis oder Produkte mit Difenoconazol).
Zum Schutz vor Knollenfäule sollte bei der Krautvernichtung dem Abbrennmittel noch ein sporenabtötendes Fungizid (z. B. Mapro, Ranman Top) beigemischt werden, wenn die letzte Fungizidbehandlung länger als 7 bis 10 Tage zurückliegt.
Rapssaat langsam planen
Die Saat ist eine Schlüsselstelle im Rapsanbau. Ziel ist, dass bei Vegetationsende mindestens das 8-Blatt-Stadium (besser 10-Blatt) mit einem Wurzelhalsdurchmesser von 8 bis 10 mm und einer 15 cm tiefen Wurzel (Minimum) erreicht wird.
Die Saattiefe beträgt 1 bis 2 cm oder 2 bis 3 cm, wenn es das Herbizid erfordert. Zur Erinnerung: Herbizide mit Metazachlor und Dimethachlor sind nicht mehr im ÖLN zugelassen. Generell soll ein rasches, gleichmässiges Auflaufen gefördert werden sowie eine tiefe Durchwurzelung. Dazu wird ein feines, aber nicht zu feines Saatbett leicht schollig in den obersten 3 bis 4 cm und darunter gut rückverfestigt und ohne Verdichtungen vorbereitet. Idealerweise werden Saaten bis Ende August getätigt, aber bis zum 10. September können diese auch noch vorgenommen werden. Bei einer Drillsaat werden Dichten von 35 bis 45 Körner pro m2 empfohlen, bei Einzelkornsaat kann die Dichte wegen des besseren Aufgangs auf 30 Pflanzen pro m2 reduziert werden.