Der Frühling hat in den letzten Tagen eindeutig Einzug gehalten. Die milden Temperaturen und das sonnige Wetter haben die Böden vielerorts wieder befahrbar gemacht.

Raps: Zweite Düngergabe

Der Raps ist im Längenwachstum. Nun ist die zweite Düngergabe fällig. Somit kann bei Beständen mit vielen Lücken die Seitentriebbildung angeregt werden. Weiter werden mit dieser Gabe die Kornanzahl und das Korngewicht positiv beeinflusst.

Mit dem warmen Wetter der letzten Tage ist der Raps schon mächtig gewachsen. Wenn die Pflanze eine Stängelhöhe von 20 cm erreicht hat, ist der Stängelrüssler nicht mehr zu bekämpfen. Die Bekämpfungsschwelle bei einer Stängelhöhe von fünf bis 20 cm liegt bei 40 bis 60 Prozent der Pflanzen mit Einstichen. Der Rapsglanzkäfer kann beobachtet werden, schadet aber noch nicht, da die Knospen noch verdeckt sind. Relevant wird er ab dem Stadium DC 53 «Blütenstand überragen oberste Blätter».

Getreide: Jetzt andüngen

Bei Getreidebeständen, die noch nicht angedüngt werden konnten, ist dies jetzt nachzuholen. Bei früh gesäten und bereits weit entwickelten Beständen, die schon angdüngt worden sind, wird allmählich die zweite Gabe fällig. Dafür sollte die Pflanze das Stadium DC 30 erreicht haben. Mit dieser Gabe wird die Kornzahl pro Ähre gefördert. Wer dazu eine Kopfdüngung mit Harnstoff vorgesehen hat, kann dies vor dem nächsten Regen und nicht auf frisch aufgekalkten Boden ebenfalls vornehmen.

Sind die Gräser im Winterweizen nicht bereits im Herbst bekämpft worden, kann dies jetzt erledigt werden. Insbesondere wenn die breitblättrigen Unkräuter schon weit entwickelt sind und Temperaturen über 5°C herrschen, steht einer chemischen Unkrautbekämpfung nichts mehr im Wege. Bleibt das Wetter weiterhin trocken und sonnig, kann das Unkraut mit dem Striegel reguliert werden. Nach den häufigen Niederschlägen in den Wintermonaten kann so der Boden gleichzeitig oberflächlich gelockert werden. Dies ist z. B. bei spät gesätem und wenig entwickeltem Winterweizen auf Parzellen mit verschlämmten Stellen von Vorteil. Grosse Unkräuter werden mit dem Striegel jedoch nur ungenügend bekämpft.

Frühjahrskalkung vornehmen

In den letzten Jahren wird der Kalkversorgung nicht nur wegen des Säuregrades des Bodens, sondern auch wegen der Bodenfruchtbarkeit mehr Beachtung geschenkt. Die jährlichen Kalkverluste (zirka 500 kg/ha und Jahr) lassen die Böden versauern. Mit geeigneten Kalkdüngern kann der pH-Wert des Bodens erhöht werden. Die Krümelstruktur des Bodens wird gefördert, die Bodenaktivität erhöht und Nährstoffe wie N, P, (K), Ca, Mg und Mo verfügbar gemacht. Bei hohen pH-Werten muss jedoch beachtet werden, dass die Verfügbarkeit von B, Fe, Mn und P sinkt. Im Ackerbau liegt der optimale pH-Wert für die meisten Kulturen zwischen sechs und sieben. Eine Auf- oder Erhaltungskalkung ist grundsätzlich immer möglich, sofern der Boden befahrbar ist. Am besten wird der Kalk jedoch vor kalkliebenden Kulturen wie Zuckerrüben, Raps, Getreide oder Mais ausgebracht. Für Vorsaatkalkungen wie z. B. bei Zuckerrüben eignet sich der Branntkalk besonders gut. Er hat positive Auswirkungen auf ein optimales Saatbett. Die Kalkwirkung tritt sofort ein. Seine ätzende Wirkung reduziert Schnecken und bodenbürtige Pilze.

 

Bodenreaktion der Dünger

pH-Wert-senkende Dünger mit saurer Wirkung: 

Sulfatdünger, Ammoniumdünger, Harnstoff, Superphosphat, Triplesuperphosphat, Rindergülle.

pH-Wert-erhaltende oder -erhöhende Dünger mit alkalischer Wirkung:

Kalkdünger, Kalkstickstoff, Thomasmehl, Thomaskalk, Hyperphosphat, Schweinegülle.

Quelle: Grud 2017

 

 

Überblick verschiedener Kalkdünger

Kalkdünger

Wirkungsgeschwindigkeit

Kalkwert CaO-Gehalt %

Bemerkungen

Düngkalk, Kalksteinmehl, kohlensaurer Kalk

langsam

50

 

Dolomitkalk

langsam

45–50

Mit zwölf Prozent Magnesium

Ricokalk(mind. 30% Wasser)

mittel

30

Feinkrümelig, Wirkung während 1–2 Jahren, phosphorhaltig (1,1 kg P2O5 pro dt)

Branntkalk

schnell

75–90

Gut wasserlöslich, brennt, pH-Schock, im Biolandbau nicht zugelassen!

Löschkalk, Ätzkalk

schnell

55

Quelle: Grud 2017