Die Zürich Holz AG wurde als Unternehmen der Zürcher Waldbesitzer 2005 gegründet. Zahlreiche Gemeinden, Privatwaldbesitzer und Forstbetriebe aus dem ganzen Kanton und angrenzenden Regionen gehören zu den Aktionären. An der diesjährigen Generalversammlung in Illnau nahmen 94 Aktionäre, welche 4400 Aktien vertraten, sowie zahlreiche Gäste teil.

Langfristig denken und handeln

«Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Das Holz ist nicht endlich», war die zentrale Botschaft von Verwaltungsratspräsident Viktor Haefeli. Er forderte ein langfristiges Denken und Handeln über Generationen hinweg bezüglich der Nutzung des Holzes. Haefeli warnte mit Blick auf die Energieholzlage vor einer kurzfristig ausgerichteten, einseitigen Holznutzung.

Die Kaskadennutzung von Holz ist seiner Meinung nach der richtige Weg. Zuerst solle möglichst viel Holz verbaut und erst später beim Abbruch als Energieholz genutzt werden. Das Energieholz sollen nicht Rundholzstämme, sondern Ast- und Baumkronenmaterial liefern.

Auf der Suche nach neuen Lieferanten

Im vergangenen Jahr sorgte ein Antrag für die  Übernahmebedingungen für viel Gesprächsstoff. Eine entsprechend eingesetzte Arbeitsgruppe nahm sich den  Anträgen an. Dies führte nun dazu, dass gewisse Geschäftspartner, welche vertraglich mit der Zürich Holz AG verbunden sind, von den Vermittlungsgebühren befreit werden. Diesem Ansinnen konnten auch die Aktionäre folgen, obwohl dadurch im Zeitraum von September 2022 bis April 2023 rund 60'000 Franken weniger Einnahmen geflossen sind.

«Es wäre schön, wenn wir die Holzmengen steigern und neue Lieferanten zusätzlich gewinnen könnten.»

Viktor Haefeli, Verwaltungsratspräsident Zürich Holz AG

Haefeli machte deutlich, dass das Unternehmen wieder verstärkt den Kontakt zum Forst suchen wird, um die Zusammenarbeit zu stärken. Er sei jederzeit für Anfragen, Anliegen und Kritik offen. «Unsere Kommunikation  ist aktiv, offen und zeitgerecht», sagte Haefeli.

Geschäftsjahr in Zahlen
Im vergangenen Jahr setzte die Zürich Holz AG ein Umschlagvolumen von 164'000 Festmeter Holz um, was rund einem Drittel der gesamten Zürcher Holzernte entspricht. 46 Prozent waren Rund- und Industrieholz und 54 Prozent Energieholz.
19  Mio Franken umfasste das Handelsvolumen. 646'000 Franken betrug der Gewinn. 5 Prozent beträgt die Dividende, total wurden 159'000 Franken an die Aktionäre ausgeschüttet.

Pflanzenkohle und Wärmeverbund

Mit dem Anfangs Jahr neu bezogenen Betriebszentrum in Illnau erreichte das Unternehmen einen weiteren Meilenstein. Einerseits setzt es am neuen Standort zusätzlich mit zwei Pyrolyseanlagen auf die Produktion von Pflanzenkohle. Und schon bald wird von dort aus ein grosser Wärmeverbund mit Holzenergie und Abwärme aus dem Pyrolyseprozess genutzt.

Auf der Traktandenliste stand eine umfassende Statutenrevision. Der Auslöser dieser Revision ist die Sitzverlegung von Wetzikon nach Illnau-Effretikon. Zudem wird der Zweckartikel bezüglich dem Handel und Vertrieb von Holzprodukten angepasst. Zugleich gibt es Anpassungen an das neue Aktienrecht, und Aktionäre mit über 15 Prozent Aktienanteil haben Anspruch auf einen Sitz im Verwaltungsrat. Alle Statutenänderungen wurden mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit genehmigt.

Verkleinerter Verwaltungsrat
Zum Schluss standen die ordentlichen Wahlen für den Verwaltungsrat an. Dieser wurde von sieben auf fünf Mitglieder reduziert. Die beiden zurückgetretenen Mitglieder Hans Bührer (nach 18 Jahren) und Martin Keller (nach 14 Jahren) wurden nicht mehr ersetzt. Viktor Haefeli machte deutlich, dass man je nach personellem Bedarf die Zahl wieder erhöhen kann, da die exakte Zahl in den Statuten nicht festgelegt ist. Im Amt bestätigt wurden Viktor Haefeli, Manuel Bühlmann, Sandro Krättli, Reto Mohr und Andreas Sudler. [IMG 2]