Das Geschäftsumfeld ist zurzeit für viele Unternehmen nicht einfach, stetig steigende Kosten bereiten manch einer Firma eine Herausforderung. Umso mehr freut man sich bei Swissgenetics über ein gutes Geschäftsergebnis 2022/23. Dieses wurde am 30. November an der Delegiertenversammlung im bernischen Zollikofen präsentiert. 

Gut für die Zukunft gerüstet

Bei Swissgenetics ist man sich einig – dieser Eindruck entsteht jedenfalls, wenn man die aktuelle Medienmitteilung des Unternehmens zu seiner Delegiertenversammlung liest. Dort heisst es einleitend: «An der Delegiertenversammlung haben die Delegierten alle Anträge angenommen.»

Beim Genetikanbieter mit Sitz im bernischen Zollikofen scheinen die Dinge aber auch sonst gut zu laufen. So heisst es weiter, dass man für die Zukunft gut gerüstet sei, über eine gesunde Finanzlage verfüge und die Kundschaft mit immer mehr Produkten und Dienstleistungen bedienen könne. Auch der Erfolg im internationalen Genetik-Geschäft nehme laufend zu, freute sich Swissgenetics-Präsident Ueli Bach gemäss Mitteilung. 

Preise mussten nicht erhöht werden

Fast überall steigen in den letzten Jahren die Produktionskosten, während den Kunden oft keine zusätzlichen finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Entsprechend habe der Vorstand den Mitarbeitenden des Unternehmens einen klaren Auftrag erteilt, heisst es in der Medienmitteilung: «Bewältigung der steigenden Produktions- und Vermarktungskosten möglichst ohne Preiserhöhung für die Kundschaft.»

Mit einem strengen Kostenmanagement, umsichtiger und effizienter Mittelbeschaffung sowie einer bewusst etwas reduzierten Kundenrückvergütung habe man es geschafft, ein sehr gutes Geschäftsergebnis zu erzielen, tönt es aus Zollikofen. Die Preise für Produkte und Dienstleistungen hätten so stabil gehalten werden können.

Sowohl Zu- als auch Abnahmen

Trotz einer Abnahme der Milchkuhzahlen – immerhin das Kerngeschäft von Swissgenetics – könne Swissgenetics ansprechende Zahlen präsentieren, wird Direktor Christoph Böbner zitiert. Wie die zunehmenden Absatzzahlen zeigen, sind vor allem die Spezialprodukte des Unternehmens gefragt. Sowohl der Jahresumsatz von Swissgenetics als auch die Kundenzahl sind jedoch im vergangenen Jahrv leicht zurückgegangen. Ersterer hat 61.1 Mio Franken betragen, was einem Minus von 1.4 % gleichkommt. Die Kundenzahl in der Schweiz hat mit einem Minus von 3.5 % ebenfalls abgenommen. Die Ursache beider Entwicklungen verortet man bei Swissgenetics im fortschreitenden Strukturwandel.  

Zugenommen hat hingegen die Zahl der im Inland verkauften Samendosen. Dort verzeichnet Swissgenetics ein leichtes Plus von 0.7 %, insgesamt wurden in der Schweiz 837'473 Dosen abgesetzt. 

Neue Dienstleistung Optiline

Swissgenetics hat in der jüngsten Vergangenheit in moderne Reproduktionstechnologie investiert und kann der Kundschaft nun mit Optiline eine neue Dienstleistung anbieten. Diese stehe allen Züchtern zur Verfügung, heisst es in der Mitteilung. Optiline biete die Möglichkeit, auch in der Schweiz mit modernen Zuchttechniken den Zuchtfortschritt zu beschleunigen. Ausserdem könnten die Optiline-Kunden vom wachsenden Embryo-Markt profitieren, verspricht Swissgenetics.

Neue Gesichter in der Leitung

Im Rahmen der Delegiertenversammlung stellte man bei Swissgenetics auch zwei neue Mitglieder der künftigen Geschäftsleitung vor. Als Nachfolger für den langjährigen Bereichsleiter Produktion und Vizedirektor Ulrich Witschi, der Mitte 2024 in Pension geht, rückt Torleif Röpke nach. Der 41-jährige Tierarzt wird per 1. Februar 2024 Einsitz in der GL nehmen. 

Auch Hansjörg Bigler, der lange Jahre dfen Bereich Genetik bei Swissgenetics leitete, tritt aus der Geschäftsleitung ab. Auf ihn folgt Dany-Pierre Rondeau. Der 36-Jährige gebürtige Kanadier ist Tierwissenschaftler und bereits seit Februar 2023 als Projektleiter Embryotransfer bei Swissgenetics tätig.