Die Strompreis-Karte der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (Elcom) präsentiert sich auch in diesem Jahr bunt gescheckt. Die Farben verdeutlichen die Unterschiede in den Tarifen: In grünen Gemeinden zahlt man im Vergleich zum Vorjahr weniger, in roten Gebieten mehr. Schweizweit steigen die Strompreise 2024 in der Grundversorgung für Haushalte im Mittel um rund 18 Prozent.

Wie viel genau?

Geschätzter AnstiegStrom wird 2024 12 Prozent teurer: «Die Grundversorgung wird zur Geldmaschine»Dienstag, 20. Juni 2023 Genaue Angaben dazu, wie hoch die Mehrkosten für Landwirtschaftsbetriebe sein werden, gestalten sich schwierig. Denn zu je nach Stromversorger unterschiedlichen Tarifen kommen verschiedene Vertragsmodelle hinzu. Fakt ist: es wird vielerorts auch 2014 teurer.

Die Karte mit den durchschnittlichen Strompreisveränderungen je nach Gemeinde finden Sie hier.

Hohe Preise am Grosshandelsmarkt

2023 sind die Strompreise in der Schweiz gestiegen, weil Energie europaweit teurer geworden ist. Viele Stromversorger hierzulande kaufen den grössten Teil ihres Stroms gemäss Elcom auf dem Grosshandelsmarkt ein, wodurch hohe Gaspreise als Folge des Kriegs in der Ukraine, teurere Kohle und CO2-Zeritfikate sowie eine geringe französische Kernkraftproduktion auch sie betraf.

Dass die Preise am Grosshandelsmarkt mittlerweile wieder gesunken sind, hilft da wenig: Teilweise musste der Strom bereits früher zu den hohen Tarifen beschafft werden, erklärt die Elcom. Es kommt der Zuschlag für die Winterreserve hinzu, mit der Massnahmen für eine sichere Stromversorgung im kommenden Winter finanziert werden.

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Je nach Strategie

Wie viel man je nach Gemeinde für den Strom zahlen muss, hängt vom Energieversorger hab. In der aktuellen Situation treibt ein hoher Anteil zugekaufter Energie die Tarife in die Höhe. Besser – d.h. mit günstigeren Preisen – fahren jene, die längerfristige Verträge zu günstigeren Konditionen am Markt abgeschlossen haben.

Als Stromkunde hat man in der Schweiz keine Wahl und muss die Energie vom lokalen Versorger beziehen. Erst aber einem Verbrauch von über 100'000 kWh pro Jahr herrscht freie Wahl des Energielieferanten, so die Elcom. Zum Vergleich: der durchschnittliche Landwirtschaftsbetrieb in der Schweiz verbraucht jährlich 20'000 kWh.  

Nicht nur für den Profit erhöhen

Die Elcom ist unter anderem für die Prüfung der Stromtarife für Endverbraucher in der Grundversorgung zuständig. Diese dürfen nur steigen, um erhöhte Kosten bei den Versorgern abzubilden – Tariferhöhungen zwecks Profits sind nicht zulässig.

 

Strompreis aus vier Komponenten

Der Strompreis setzt sich zusammen aus
Netznutzungstarif: Für den Transport des Stroms durch die Leitungen. Darin ist neu auch der Zuschlag für die Winterreserve enthalten.
Energietarif: Preis für die elektrische Energie (vom Versorger eingekauft oder selbst produziert).
Abgaben an das Gemeinwesen: Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren.
Netzzuschlag: Bundesabgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien, die Stützung der Grosswasserkraft sowie für ökologische Sanierungen der Wasserkraft.