Der Schweizer Eiermarkt bleibe auch Ende des Sommers dynamisch und voller Herausforderungen. Dies meldet die Genossenschaft der Schweizer Eierproduzenten Gallosuisse in ihrem Marktbericht. Die Nachfrage sei nach wie vor hoch – oft seien die Regale im Detailhandel schneller leergeräumt, als sie neu aufgefüllt werden können.

Besonders Bio- und Freilandeier erfreuen sich einer guten Nachfrage. Wer spät einkauft, merkt: Die Auswahl ist begrenzt. Die Eiervermarkter sind sich der Situation bewusst und steigern heuer die Schweizer Eierproduktion um 4,2 % bzw. rund 46 Mio. Eier. Auch der Bio-Eiermarkt wächst rasant: Bereits jedes fünfte Schweizer Ei stammt aus der Biohaltung, und die Nachfrage in diesem Segment nimmt laut Gallosuisse weiter zu.

Produktionskosten steigen, Direktvermarktung boomt

Die Produzenten investieren in tierfreundliche Haltung, mehr Transparenz und neue Verfahren, etwa für den Ausstieg aus dem Kükentöten. Dies führt zu steigenden Produktionskosten – auch Futter, Energie, Personal und Verpackung werden teurer, während zusätzliche Vorschriften den wirtschaftlichen Druck erhöhen. Gleichzeitig boomt die Direktvermarktung: Das persönliche Gespräch, die Nähe zum Produzenten und das Vertrauen in Schweizer Qualität spielen laut Gallosuisse eine immer grössere Rolle. Viele Betriebe bieten Einblick in ihre Ställe und machen so ihre Produktion transparent.

Das Bewusstsein der Konsumenten für Tierwohl, regionale Herkunft und Qualität wächst. Sie greifen bewusst zu Schweizer Produkten. Die gesellschaftliche Debatte rund um Nachhaltigkeit und Tierwohl verschafft dem Markt zusätzliche Impulse – aber auch neue Herausforderungen. Die Preisdifferenz zwischen Bio- und konventionellen Eiern bleibe gross, dennoch seien viele Konsumenten bereit, den Mehrpreis zu bezahlen.

Ein Unsicherheitsfaktor bleibe die Vogelgrippe. Zwar ist die Schweiz bislang von grösseren Ausbrüchen verschont geblieben – auch dank Wachsamkeit und verschärfter Biosicherheitsmassnahmen, die wiederum kosten- und arbeitsintensiv sind und Ressourcen in den Betrieben binden.