Die Preise für Produktionsmittel in der Landwirtschaft hätten sich in den letzten Monaten um gut sechs Prozent erhöht, schreibt der Schweizer Bauernverband (SBV) in einer Mitteilung vom Mittwoch, 23. Februar 2022. Deshalb verlangt die Landwirtschaftskammer des SBV, das Parlament des Verbands, eine sofortige Erhöhung der Produzentenpreise um mindestens fünf Prozent.

Nächstes Jahr noch teurer

Für das Jahr 2023 geht sie noch weiter: Dann brauche es zusätzliche Erlöse von mindestens fünf Prozent in der Tierproduktion und zehn Prozent im Pflanzenbau. Die Forderung wird begründet mit neuen Vorgaben im Umweltschutz. Konkret stehe im kommenden Jahr die Umsetzung der parlamentarischen Initiative «Absenkpfad» an. Diese umfasse «ehrgeizigste Zielvorgaben» in Bezug auf die Reduktion von Pestiziden und Nährstoffen, schreibt der SBV.

Wirtschaftliche Folgen sollen nicht Bauernfamilien treffen

Diese Auflagen führten zu tieferen Erträgen, höherem Arbeitsaufwand und höheren Kosten in der Produktion. Berechnungsmodelle der Forschungsanstalt Agroscope hätten bestätigt, dass die Kosten im Pflanzenbau um rund zehn Prozent und in der Tierhaltung um rund fünf Prozent steigen werden. Die nachgelagerten Stufen - vom Erstabnehmer bis zum Detailhandel - sollen deshalb durch höhere Produzentenpreise die wirtschaftlichen Folgen für die Bauernfamilien abfedern.