Auch für die Saatgutproduzenten war 2017 ein relativ gutes Landwirtschaftsjahr. Dies zeigen die Zahlen, die am Mittwoch an der Delegiertenversammlung von Swisssem, dem nationalen Saatgut-Produzentenverband präsentiert wurden. Nach dem sehr schlechten 2016 war es allerdings auch relativ einfach, die Zahlen zu steigern.

Zuwachs beim Wintergetreide-Verkauf

Beim Winter-Saatgetreide konnte die verkaufte Menge um 4% erhöht werden, besonders ausgeprägt war die Zunahme bei Dinkel (+35%), auch Winterhafer legte mit 17% kräftig zu, beide allerdings auf bescheidenem Mengenniveau. Unter den grossen Volumen legten der Mahlweizen um 3 und der Futterweizen um 4% zu, die Gerste um 5%. Einzig Triticale hatte eine Einbusse um 5% zu verzeichnen.

Mit den Ergebnissen 2017 konnte der langjährige abnehmende Trend aber nicht aufgehalten werden, 2007 lag der Gesamtverkauf beim Getreide noch bei knapp 25'000t, waren es letztes Jahr nurmehr gut 22'000t.

Eine starke Produktionszunahme war auch bei den Saatkartoffeln zu verzeichnen. Die zertifizierte Menge legte um nicht weniger als 26% auf 24'182t zu. Allerdings nahm damit auch die unverkaufte Menge deutlich zu. Sie verdreifachte sich gegenüber dem Vorjahr auf 2437t. Gleichzeitig, und das schmerzt die Produzenten, verdoppelte sich der Import von Vermehrungssaatgut auf 1132t. 

Siegeszug der Sorte Nara hält an

Bei den Sorten gibt im Getreidesektor der hohe Anteil der Klasse Top vermehrt zu reden. Dieser schlägt sich auch in den Zahlen nieder. Bei der Ernte 2017 belief er sich auf 56%, nachdem er sich in den letzten Jahren bei 50% eingependelt gehabt hatte. Innerhalb der Klasse Top geht der Siegeszug der Sorte Nara unverändert weiter, sie konnte im Saatjahr 2016 noch einmal um 80% zulegen, während Claro noch einmal klar eingebüsst hat.

Bei den Kartoffelsorten vermerkte Geschäftsführer Christof Rüfenacht, dass die Geschwindigkeit des Sortenwechsels zugenommen hat. Für 2018 wurden gleich fünf neue Sorten auf die Agroscope-Liste genommen, was mit zu den höheren Importen beiträgt. Andere Sorten wie Lady Felicia, Challenger oder Annabelle haben bereits wieder überraschend stark verloren.

Thomas Ritz aus Biezwil SO wurde als Vertreter der Semag neu in den Vorstand gewählt. Er ersetzt dort Hermann Arni, der im Baselbiet einen neuen Betrieb übernimmt. Albert Gysin, der ehemalige Direktor von UFA-Samen wurde per Akklamation zum Ehrenmitglied gewählt.