Der Schweizer Saatgut- und Pflanzenschutzmittelhersteller Syngenta präsentiert sich kurz vor der geplanten Fusion mit ChemChina als besser aufgestellt denn je. Wie Mitglieder der Unternehmensführung gestern auf der Frühjahrspressekonferenz in Bad Salzuflen (D) feststellten, werden insbesondere dem Beizmittel Vibrance CT sowie dem neuen soletanolbasierten Getreidefungizid Elatus Era hohe Marktpotentiale eingeräumt. „Wir sind als einziger Komplettanbieter im Getreidebereich mit einer breiten Innovationspipeline im Saatgut- und Pflanzenschutzbereich optimal aufgestellt für die Zukunft“, betonte der Geschäftsführer der deutschen Tochter Syngenta Agro GmbH, Dr. Manfred Hudetz mit Blick auf den Mutterkonzern.

Besorgt zeigte Hudetz sich allerdings angesichts der langen Zulassungsdauer neuer Pflanzenschutzprodukte in Deutschland. Hier müsse dringend die personelle Knappheit bekämpft und Bürokratie abgebaut werden, denn bei den Behörden komme es immer wieder zum Zulassungsstau. Dies könne man an den häufigen kurzfristigen Verlängerungen sehen, so der Geschäftsführer. Dadurch werde die Planbarkeit für die Produktion erheblich gefährdet.

Indes bekräftigten Mitarbeiter aus der Konzernspitze, dass es infolge der Fusion mit ChemChina zu keiner Restrukturierung kommen werde. Das Management von Syngenta bleibe vollständig erhalten, und es sei auch kein Zusammenschluss mit Adama geplant. Zudem habe sich der chinesische Übernahmeinteressent zur nachhaltigen Landwirtschaft bekannt und wolle weiter in das Blumen- und Saatgutgeschäft investieren. Bis Ende 2016 solle die Übernahme der Aktien erfolgen.

Der Standort Deutschland wird für Syngenta nach Angaben des Geschäftsführers der Syngenta Seeds GmbH, Dr. Thomas Räder, auch in Zukunft einen wichtigen Schwerpunkt bei der Saatgutforschung bilden. So seien weitere Investitionen in Bad Salzuflen und Hadmersleben geplant, unter anderem in zusätzliche Lagerkapazitäten.

AgE