Jeder fünfte Einwohner im Kanton Solothurn bezieht sein sauberes Hahnenwasser aus dem System des Dünnerngrundwasserstroms. Diesem werden jährlich rund 5,8 Mio m3 Wasser entnommen. Das Grundwasser um das Pumpwerk Neufeld in Neuendorf besteht hauptsächlich aus Sickerwasser, welches von der Talebene her im Boden versickert. Dieses Wasser weist einen hohen Nitratgehalt auf.

Nitratgehalt muss sinken

Seit 20 Jahren engagieren sich Bauern, Wasserversoger und Kanton gemeinsam in der Nitratkommission für eine hohe Wasserqualität im Raum Gäu-Olten. 2000 startete der Zusammenschluss ein Nitrat-Projekt. Das Ziel dieses Projekts ist, die Nitratkonzentration im Grundwasser zu senken.

Laufende Forschungsarbeiten haben nun gezeigt, dass die Nitratkonzentration weniger schnell sinkt, als zu Beginn des Projekts angenommen. Verantwortlich dafür sind einerseits der geringere Zufluss aus den umliegenden, nitratärmeren Regionen und andererseits das Alter des Wassers. Bis das Oberflächenwasser versickert ist, dauert es 25 bis 30 Jahre anstatt der zu Beginn angenommenen sechs Jahre.

Projekt läuft im Herbst aus

Auch wenn man heute noch keine Auswirkungen sieht, zeigte sich Rainer Hug, Amt für Umwelt des Kantons Solothurn, am Montag in Neuendorf zuversichtlich. «Die momentane Projektphase soll diesen Herbst verlängert werden.»

Laut Bernhard Strässle, Amt für Landwirtschaft Kanton Solothurn, würden sich 90% der betroffenen Landwirte am Nitrat-Projekt, welches inzwischen 1030 ha umfasst, beteiligen. Für Strässle wie für Hug ist klar, dass das Engagement weitergehen muss. ai

 

Die ausführliche Berichterstattung zur Nitrat-Situation im Grundwasser im Dünnerngäu folgt in der nächsten Ausgabe der «BauernZeitung» vom 15. August.