Gemäss Proviande-Richtpreisen gibt es auch für Woche Sieben keine Preisänderungen für Tränkekälber. Für die Kälber mit Fleischrassen-Abstammung für die Grossviehmast gelten weiterhin Fr. 8.60 und Kälber für die Kälbermast Fr. 3.50, jeweils je Kilo lebend ab Geburtsstall.

Die richtige Wahrheit lautet aber: Es gibt immer weniger kleine Tränkekälber zu kaufen -  hingegen ist die Nachfrage nach Tränkern riesig. Dahinter verstecken sich zwei Tatsachen: Erstens nimmt die Zahl der Milchkühe ständig ab. Und nur von Milchbauern-Höfen kann man Tränkekälber überhaupt kaufen. Ende Januar gab es in der Schweiz noch rund 570 000 Milchkühe. Man erinnert sich, dass es vor 25 Jahren noch eine Million Tiere waren.

Zweitens wird die Muni-und Rindermast immer beliebter. So wurden 2016 fast 240 000 Stück grosses Bankvieh (Muni, Rinder, Ochsen) geschlachtet, rund 4% mehr als 2015. Von Jahr zu Jahr werden viel  mehr Muni, Ochsen und Rinder gemästet, denn die Preise dafür sind seit drei Jahren sehr gut. Jetzt gibt es aber immer weniger kleine Kälber welche man mästen kann, kein Wunder steigen die Preise.

Wie verschiedene Kälberhändler bestätigen, gelten für die Grossviehmast geeignete kleine Tränkekälber bis zu zwei Franken mehr, als der von Proviande herausgegebene Richtpreis von Fr 8.60 je Kilo.

Die meisten Kälbermäster halten sich nicht an die Richtpreise von Proviande, sondern an die von Mutterkuh Schweiz und diese schreiben die Munikälber mit Fr. 9.70 an; Kuhkälber mit Fr. 8.40. Verlangt wird ein Nachweis, dass die Kälber von einer Fleischrasse abstammen. So gehen immer mehr Kälber in die Grossvieh- statt in die Kälbermast. 

Die Kälberpreise tauchen auf Fr. 13.30

Stabiler Preis von Fr. 13.30 pro kg SG bei einem normalen Angebot und im Durchschnitt normaler Nachfrage. Momentan ist der Kälbermarkt im Gleichgewicht. Je nach Abnehmer ist die Nachfrage ganz unterschiedlich.

Frühlingsgefühle bei den Schlachtschweinen

Unveränderter Preis von Fr. 3.60 pro kg SG.
Der Schweinemarkt ist auf dem Weg der Besserung, es hat nur noch kleine Rückstaus bei den QM-Schweinen. IPS- und CNf sind fast ausgeglichen.

Bankvieh: 10 Rp. je kg SG Abschlag für Muni, Ochsen und Rinder auf Fr. 9.00 pro kg SG. Für Rinder guter Qualität wird der Wochenpreis von Fr. 9.00 überboten. Der Preisdruck rührt eher von den Labels her als von QM-Tieren.

Schlachtkühe: Aufschlag um 10 Rp auf Fr. 7.70 für T3 pro kg SG bei einem bescheidenen Angebot und einer sehr lebhaften Nachfrage. Nach wie vor werden die Wochenpreise der Kühe auf öffentlichen Märkten überboten.

Schafe: Unveränderter Preis von Fr. 11.40 für Lämmer T3. In der Woche 6/2017 wurden insgesamt auf den öffentlichen Schafmärkten rund 1400 Tiere aufgeführt, 100 mehr als die Anmeldungen betrugen. Für nächste Woche 7 sind rund 1900 Schafe angemeldet.

Hans Rüssli