Am Donnerstag liess sich der SMP-Vorstand an seiner Sitzung direkt von Adrian Aebi, Vizedirektor des BLW, über den Bericht «Perspektiven im Milchmarkt» und über die Eckpunkte der Agrarpolitik 2022+ informieren. Laut einer Medienmitteilung zeigt sich SMP einverstanden damit, dass zukünftig die Differenzierung gegenüber dem Ausland von zentraler Bedeutung sein wird. Daher werde die Erarbeitung der Mehrwertstrategie Milch gemeinsam mit der Branchenorganisation Milch weiter vorangetrieben.

Grenzschutz wird zum zentralen Verhandlungspunkt

Differenzen gibt es im Thema Grenzschutz. SMP ist nicht einverstanden mit der Absicht des Bundesrates, den Grenzschutz runter zu fahren, um zusätzliche Freihandelsabkommen zu ermöglichen. Dies wird für die Landwirtschaft in Zukunft zum zentralen Verhandlungspunkt werden, schreibt SMP in der Medienmitteilung.

Auch bezüglich der Tatsache, dass die Tierwohlprogramme RAUS und BTS nicht weiter entwickelt werden sollen, ist SMP mit dem Bund nicht einer Meinung. Einerseits wolle man Mehrwerte fördern und andererseits bestehe die Gefahr, dass mit einer Verschärfung der Teilnahmebedingungen vielen Milchkühen der Zugang zur Weide verwehrt bliebe, schreibt SMP. Es sei nichts als normal, dass die Mehrerlöse gerecht verteilt werden, weil die SMP ihren Teil zur Differenzierung beitrage.

Verkäsungszulage muss richtig ausgestaltet sein

Laut SMP hat das Instrument der Milchzulagen rund um den wegfallenden Grenzschutz für den Käse gegenüber der EU einen sehr zentralen Stellenwert in der Schweizer Milchpolitik. In letzter Zeit sei die Verkäsungszulage aber vermehrt zur Regulierverwertung eingesetzt worden (Stichwort Magerkäse), was zwar legal ist, aber nicht der Grundidee entspräche und mittelfristig die ganze Verkäsungszulage gefährde. Die 2014 eingeführte «Eintrittsschwelle» sei heute zu tief und mache das Instrument zunehmend unglaubwürdig, schädlich für den Markt und ist der geforderten Qualitätsstrategie nicht förderlich. Laut Vorstandsbeschluss müssen die Anreize in diesem Punkt für die Zukunft «richtig» gestellt werden. Die SMP wird dazu weitere Abklärungen vornehmen und konkrete Lösungsvorschlage mit den Branchenpartnern ausarbeiten.

lae