Vor 100 Jahren wurde im Tessin die letzte Seidenraupenaufzucht der Schweiz eingestellt. 2009 haben Bauern und Vertreter der Schweizer Seidenindustrie den Verband Swiss Silk gegründet. Ab heute können nun die ersten Produkte gekauft werden: Krawatten und Schals. Noch seien die Mengen sehr klein, teilt Swiss Silk mit.

Im September gelangen 150 Krawatten und 30 Schals unter der Marke Weisbrod in den Verkauf. Insgesamt wurden heuer rund 20 kg Rohseide hergestellt. Das Marktpotenzial für Schweizer Rohseide wird auf 0,5 bis 1 Tonne pro Jahr geschätzt. Die Zucht von Seidenraupen sei für Bauern profitabel, es handle sich um einen Nischenmarkt mit Zukunft.

Swiss Silk hat die Seidenproduktion von Grund auf neu aufbauen müssen. Zur Aufzucht von Seidenraupen und zur Anpflanzung von Maulbeerbäumen wurden Experten von Frankreich und Italien beigezogen. Das Abhaspeln der Seide wurde in Indien erlernt.

Die Aufzucht der Insekten ist laut Swiss Silk anspruchsvoll. Seidenraupen seien sehr empfindlich. Sie würden ausschliesslich die Blätter des weissen Maulbeerbaums fressen, im Zuchtraum müssten eine bestimmte Feuchtigkeit und Temperatur herrschen.

lid