Agristat, der statistische Dienst des Schweizer Bauernverbands, schätzt den Brutto-Selbstversorgungsgrad (inkl. importierte Futtermittel) für das Jahr 2016 auf 55 Prozent und den Netto-Selbstversorgungsgrad (ohne importierte Futtermittel) auf 48 Prozent. Es sei das erste Mal, dass letzterer Wert deutlich unter 50 Prozent liege, heisst es im Statistischen Monatsheft.

Grund für den aussergewöhnlich tiefen Netto-Selbstversorgungsgrad sind schlechte Ernten im Ackerbau. Die Produktion von Nahrungsmittelenergie bei Zuckerrüben lag 2016 um 6 Prozent, bei Raps um 17 Prozent und bei Getreide um 24 Prozent tiefer als im Jahr zuvor. Die Kartoffelernte fiel 2016 ähnlich schwach aus wie 2015. Insgesamt nahm laut Agristat die Inlandproduktion von pflanzlicher Nahrungsmittelenergie um rund 12 Prozent ab. Die Produktion von tierischen Produkten wie Fleisch und Milch hingegen verlief stabiler, sie nahm 2016 lediglich um 1 Prozent gegenüber 2015 ab.

Agristat geht davon aus, dass 2016 mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Ausnahmejahr bleibt. Während der Brutto-Selbstversorgungsgrad in der Vergangenheit stabil blieb, ist der Netto-Selbstversorgungsgrad leicht rückläufig. Grund dafür ist laut Agristat der sinkende Inlandanteil bei den Futtermitteln. Insbesondere Eiweissfuttermittel würden zunehmend aus dem Ausland importiert.

lid